Rezension

insgesamt konnte der Roman mich leider nicht so richtig überzeugen

Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen -

Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen
von Elsa Stern

Warum sich mit dem Fettnäpfchen zufrieden geben, wenn man auch direkt die Fritteuse nehmen kann?

Ich habe diese Rezension jetzt einige Tage vor mit hergeschoben. Warum? Weil ich mir nicht sicher war, wo ich anfangen sollte. Ich durfte an der Leserunde teilnehmen, worauf ich mich total gefreut habe. Von der kurzen Inhaltsangabe war ich angetan und ich habe mich in gewisser Art und Weise in Elsa widergespiegelt. Aber ich musste feststellen, dass sie ein Schusselchen aus einer anderen Liga ist. Dagegen bin ich definitiv noch normal. Meine ersten Schwierigkeiten hatte ich mit dem österreichischen Dialekt. Den Österreichern beim Reden zuhören, finde ich super amüsant, aber das Lesen war in dem Sinne schwierig, dass ich immer wieder Wörter „nachschlagen“ musste. Oder kann jemand von euch etwas mit dem Wort >>Trutscherln<< anfangen? Nein? Ich bin dahin auch nicht. Ein Trutscherl ist ein einfältiges, naives, etwas dümmliches Mädchen. Dann ging es damit weiter, dass alle Personen in dem Buch Spitznamen haben. Klingt erstmal gar nicht doof, ich meine jeder hat doch einen oder zwei Spitznamen. Aber die E. und die A.? Für Mr. 43 gab es einen Insider aus „Per Anhalter durch die Galaxis" Da kommt am Schluss raus, dass die Antwort auf alle Fragen >>42<< ist. Wenn >>42<< die Antwort auf alle Fragen ist, dann ist 43 die falsche Antwort auf alle Fragen. Das weiß ich aber auch nur, weil die Autorin mir auf meinen Kommentar geantwortet hat. Derr korrekte Name von Herrn Q wird auch am Ende nicht aufgeklärt. Schade. Elsa soll die Bridget Jones aus Österreich sein, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich bei ihren Filmen, die ich übrigens feiere, so oft fremdschämen musste. Es sollte bestimmt witzig sein und genau das hat bestimmt auch von vielen Lesern den Humor getroffen, aber für mich war es leider too much. Die Geschichte an sich ist auch nicht schlecht, nicht falsch verstehen! Ich persönlich hätte aber das Ein oder Andere etwas anders geschrieben. Elsa hat viele Dinge einfach so hingenommen und nicht nachgehakt, ob sie mit ihren Vermutungen wohl richtig liegt. Aber sie tat mir tatsächlich auch leid. Eine Mutter, die ihr Tagebuch liest und einem Anwalt zur Verfügung stellt? Und als wäre das nicht genug, macht sie mit ihrer Schwester und dem Pfarrer ein Casting für Elsa’s Mr. Right – peinlich! Elsa rutscht von einem Schlamassel ins nächste. Sie gibt sich nicht mit dem Fettnäpfchen zufrieden, sondern hüpft gleich mit Anlauf in die Fritteuse. Ich bin froh, dass ich in vielen Rezensionen „mehr Begeisterung“ entdeckt habe. Ich kann für „Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrohen“ leider nur 2,5 Sterne vergeben.