Rezension

interessant

Als der Himmel uns gehörte
von Charlotte Roth

Bewertet mit 4 Sternen

~~Nach dem Roman „Als wir unsterblich waren“ ist „Als der Himmel uns gehörte“ das zweite Buch der Autorin Charlotte Lyne unter dem Pseudonym Charlotte Roth. Sowohl die Covergestaltung als auch der gewählte Erzählstil ähneln dem Vorgänger. Es wird wieder in zwei Zeitebenen von zwei Frauen berichtet, die durch familiäre Bande miteinander verwandt sind.

Zum einen ist da in der Vergangenheit Alberta, eine emanzipierte junge Frau, die 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teilnehmen will. Zum anderen geht es um die Läuferin Jennifer Feldman die wahnsinnig gern an der Olympiade 2012 teilnehmen möchte aber unsicher ist, ob sie beim Wettkampf nicht wieder die Konzentration verliert und eine Panikattacke erleidet.

Charlotte Roth erzählt hier Geschichte spannend mit Fiktion verwebt. Ich bin ja kein Fan davon, dass zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergehüpft wird. Auch hier in diesem Roman geht es mir teilweise so, dass die Spannung immer wieder abreist, da zwischen Alberta und Jenny abgewechselt wird. Ich fand die Erzählung in den 30er Jahren weitaus interessanter. Neben den politischen und machtpolitischen Aspekten dieser Wettkämpfe vor dem zweiten Weltkrieg, erfährt man einiges über das Leben der Sportlerinnen im damaligen Dritten Reich und über die Entwicklung Olympischen Spiele zur damaligen Zeit.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und vor allem haben mir die Dialoge Spaß gemacht. Der leise Humor der Autorin kommt hier sehr gut rüber und das Liebesgeplänkel der Paare hat mir besonders gefallen. Für mich also eine interessante und durchaus ansprechende Lektüre. Ich für meinen Teil hätte die Verbindung von Alberta und Jenny in einem Buch nicht unbedingt gebraucht. Die Erklärung für Jennifers Laufprobleme konnte ich einfach nicht ganz nachvollziehen. Für Fans von Charlotte Lyne und für Leute, die sich für die Olympischen Spiele interessieren aber ein durchaus empfehlenswerter Roman