Rezension

Kein richtiger Horror aber trotzdem ein super Buch!

Joyland
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Mit Joyland hat Stephen King wieder einmal gezeigt das er seinem Ruf gerecht wird, er hat sich bei diesem Buch zwar vom Horror weg, dadurch ist das Buch aber nicht schlecht es zeigt nur das er auch anders kann.

Stephen King hat einen grandiosen Krimi versprochen und den hat er auch abgeliefert.
Der Meister schlägt hier wieder eher ruhige Töne an, wenn er seine Leser gekonnt wie immer in die 70er Jahre entführt und das Lebensgefühl der Generation einfängt und wiedergibt - das kann definitiv keiner so gut wie er.

Er lässt seinen Protagonisten Devin Jones an Liebeskummer leiden, ohne zu langweilen, sondern verstehen zu lassen. Jeder wurde schon einmal sitzengelassen und kann das sicher nachvollziehen. Doch in Joyland gibt es keine Zeit zum Nachdenken, sondern viel zu tun. King bringt einem dabei das Schaustellerleben nahe, zeigt die Aufgaben, während er seine Geschichte weiterführt, den Mord nebenbei einbringt und nichtmal zur Hauptstory macht. Nein, das Hauptaugenmerk liegt auf Devon, der das Leben auf dem Jahrmahrt zu schätzen lernt, neue Freundschaften schließt und langsam erwachsen wird.

Mir war Devon Jones sehr sympathisch und es hat Spaßgemacht, ihn auf seinem Weg zu begleiten, seine Sicht der Dinge zu erfahren, mit ihm zu wachsen.
Doch nicht nur er wächst, auch andere Charaktere erleben wir, alle gelungen und interessant, auch wenn man bald ahnt, mit wem etwas nicht stimmt. So ist der Showdown nicht überraschend, aber dennoch spannend.

Gegen Ende merkt man erst, wie sehr sich manche Personen ins Herz geschlichen haben, wenn man hart schlucken oder gar ein Tränchen verdrücken muss.
Ein gekonnter "Krimi" aus der Feder des Horrormeisters, dessen Lösung zwar einfach, in der Umsetzung aber mehr als gelungen ist.