Rezension

Kein Zauber für mich

Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Der Nachtzirkus
von Erin Morgenstern

Natürlich ist dieses Buch wundervoll geschrieben, natürlich ist eine Menge Phantasie enthalten und dazu noch eine (?) wirklich schöne Liebesgeschichte, überhaupt liegt ein gewisser Zauber in den Worten und der Handlung.

Aber ich hatte ständig das Bedürfnis, dieses Buch zuzuschlagen und an die Seite zu legen. Mich aus diesem Zirkus zu befreien, der mich irgendwie in sich sog und mir doch gar nicht gut tat.
Und ich frage mich, warum das so war.
Vielleicht war mir die Gefahr zu groß, mich selbst in dem Labyrinth aus Zelten zu verlieren? Zu wissen, wie wunderschön diese Welt zu sein scheint und doch auch die Kraft der Zerstörung zu spüren, die Verzweiflung, das hat mir nicht behagt.
Aber wie kann ein Buch so etwas bewirken?
Die ‚Zwischentexte’ zum Beispiel, in denen einzelne Zelte beschrieben werden, sprechen den Leser direkt an. Und vor allem das beinhaltet den Sog. Wenn hier das Kopfkino mitspielt, kann man sich verlieren.

Den Zeitsprüngen zu folgen, war durchaus, nach der ersten Verwirrung, interessant. Aber da bin ich froh, es nicht als Hörbuch gehört zu haben, sondern die gedruckte Version vor Augen zu haben. Gerade das Zurückblättern nahm am Anfang eine gewisse Zeit in Anspruch.

Fazit?
Ein rundum gelungenes Buch, das einen Zauber ausstrahlt, dem ich mich leider nicht hingeben konnte.