Rezension

Kleiner Abstecher in eine normale Hölle.

Raum 213 - Harmlose Hölle - Amy Crossing

Raum 213 - Harmlose Hölle
von Amy Crossing

Liv ist völlig überrumpelt, als ihr Freund auf einer Party eine andere küsst. Weglaufen ist der erste Impuls den sie verspürt. Alles nur nicht mit ihm reden, ihn nie wieder sehen. Sie verläuft sich, als sie von der Party abhaut. Zu allem übel wird sie auch noch verfolgt, doch ihr Verfolger haut wieder ab. Liv ist trotzdem sehr verängstigt, denn ihr Verfolger stellt sich als Ethan Hobbs heraus. Der Ethan, der erst kürzlich aus der Psychiatrie entlassen wurde. Scheinbar war die Entlassung zu vorzeitig, denn Ethan versucht Liv etwas mitzuteilen. Doch so wirr wie er sich ausdrückt, kann Liv daraus nicht schlau werden. Als dann die Leiche von Ethans Ex-Freundin Rachel gefunden wird, spricht alles gegen Ethan und er gerät unter Mordverdacht. Doch was es wirklich Ethan?

Schreibstil: Erzählt wird aus der Sicht von Liv. Gelegentlich bekommt man einen kleinen Rückblick was zwei Jahre zuvor in Raum 213 geschah. Das Buch lässt sich flüssig lesen und bei der geringen Seitenanzahl ist man sehr schnell durch.

Meinung: "Harmlose Hölle" ist der erste Band einer neuen Thriller-Serie die mir gut gefallen hat und eine tolle, wenn auch kurze Unterhaltung geboten hat. Für mich hat die Autorin es geschafft, von Kapitel zu Kapitel die Spannung zu steigern. Was vielleicht sehr an den kurzen Rückblicken mit den Geschehnissen in Raum 213 lag.

Durch Liv glaubte ich mehrmals den Bezug zur Realität zu verlieren. Manchmal war das was sie erlebt nicht logisch, nicht nachvollziehbar. Vieles hätte so gar nicht geschehen können und doch wusste ich irgendwann nicht mehr was jetzt echt ist oder was sich vielleicht nur in Livs Kopf abspielt.

Die Nebencharaktere waren, was bei der geringen Seitenanzahl nicht verwunderlich ist, nicht sonderlich tiefgründig. Für die Geschichte aber ausreichend und zumindest so gut, dass man nie wusste wem man jetzt glauben soll.

Zum Ende überschlagen sich noch einmal die Ereignisse und das Ein oder Andere wirkt etwas unglaubwürdig. Ich kann mir kaum vorstellen das es so viele Zufälle gibt und alles bis ins wirklich klitzekleine Detail geplant gewesen ist. Aber okay, ich kann mit dem Ende leben. Nur die zwei Fragem wurden mir nicht beantwortet, aber ich hab da schon einen leichten Verdacht. Um nicht zu spoilern, kann ich Euch nicht sagen welche Fragen mir im Kopf herum schwirren.

Fazit: "Raum 213" hat bei mir für gute Unterhaltung gesorgt. Ich bin gespannt auf die weiteren Teile, die neue Geschichten erzählen. Ein Ausflug in Raum 213 lohnt sich, wenn ihr bei dem Wort Thriller nicht gleich zu hoch mit Euren Anforderungen ansetzt.