Rezension

Landleben – als Kind und als Erwachsene

Mühlensommer -

Mühlensommer
von Martina Bogdahn

Bewertet mit 4 Sternen

Die erfolgreiche Grafikerin und Städterin Marina kehrt auf Grund eines familiären Notfalls gemeinsam mit ihren beiden halbwüchsigen Töchtern kurzfristig in das Dorf zurück, in dem sie aufgewachsen ist.

Obwohl vieles vertraut und bekannt, sieht sie nach so vielen Jahren der Abwesenheit und auch vor ihrer aktuellen Lebenssituation und ihren Lebensverhältnissen vieles anders bzw. erkennt die Probleme und Schwierigkeiten, mit denen ihre Eltern bei der Aufrechterhaltung des landwirtschaftlichen Betriebs zu kämpfen haben.

Der Autorin gelingt es mit leichter Hand und mühelos, eigene Kindheitserinnerungen mit Hilfe der Charaktere von Maria deutlich zu machen. Dabei sorgt ihr leichter, flüssiger und empathischer Schreibstil für ein lebhaftes, detailreiches und auch informatives Bild. Ja, fast meint man, den Duft von frisch geschnittenem Gras zu verspüren.

Der Roman wechselt geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, beide Zeitstränge fließen fast unbemerkt und nahtlos ineinander über.

Auch wenn die Schwierigkeiten des alltäglichen Landlebens nicht verschwiegen werden, weckt so manche Schilderung der Kindheit Erinnerungen an die eigene Kindheit. Vielleicht konnte ich mich daher so gut mit dem Roman identifizieren. Einfach weil mir vieles bekannt war und völlig realistisch und authentisch wiedergegeben wurde