Rezension

Launig und humorvoll..

Noch so eine Tatsache über die Welt - Brooke Davis

Noch so eine Tatsache über die Welt
von Brooke Davis

Bewertet mit 4 Sternen

Unkonventionelle Art und Weise über Trauer und Verlust zu schreiben. Unterhaltsam, lustig, jedoch zeitweise übertrieben dargestellte Reaktionen der Charaktere.

Die 7-Jährige Millie Bird steht im Mittelpunkt der Geschichte. Eines Tages lässt ihre Mutter sie alleine im Kaufhaus zurück, und verschwindet einfach. Millie ist überzeugt: Mom kommt wieder! Sie trifft auf den 87-Jährigen Karl, der Tastentipper. Als ihre Mutter nicht so schnell wieder auftaucht, machen sich die beiden auf die Suche nach ihr. Die 82-Jährigen Agatha Patha stößt später in die Runde dazu. Alle 3 könnten unterschiedlicher nicht sein. Und trotzdem verbindet sie eine Sache: Sie haben alle jemanden verloren, den sie lieben. Gemeinsam treten sie eine Reise an, die ihnen vor Augen führen wird, dass das Leben trotzdem lebenswert ist, auch wenn die Leute um einen herum dauernd sterben! 

Der Schreibstil von Brooke Davis ist gewöhnungsbedürftig. Man merkt, dass sie versucht hat sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Jedes Kapitel wird von einem der drei Protagonisten erzählt. Das bringt Abwechslung, da die Perspektive immer gewechselt wird. Die kleine Millie ist so unfassbar neugierig und süß, dass man als Leser aufschreckt, wenn die launische Agatha wieder erzählt.. Karl, der Tastentipper hat einen fantastischen Humor. Er tut mir sehr leid, denn in dem Buch erfährt man, dass er nie richtig "gelebt" hat. Das versucht er nun nachzuholen. Seine Ideen sind nicht gerade umsetzbar, aber er überzeugt durch seine schräge und lockere Art. Die Charaktere sind alle individuell, und auf ihre Weise besonders, dargestellt.

Das Cover finde ich sehr schön und ansprechend gestaltet. Das kleine Mädchen unten im Bild repräsentiert für mich die neugierige Millie Bird, die sich von den Erwachsenen im Stich gelassen fühlt. Die Gestaltung der Innenseiten hingegen ist eher verwirrend. Die wörtliche Rede wird hier in kursiver Schrift dargestellt. Schade nur, dass man diese fast kaum von der "normalen" Schrift unterscheiden kann! An manchen Stellen wusste ich beim Lesen gar nicht, wer denn jetzt was zu wem gesagt hat. Diese Art der Innengestaltung ist zwar mal was neues, jedoch kann ich darauf gut verzichten. Übersichtliche Gespräche wären mir lieber gewesen.

Das Ende des Buches lässt viele offene Fragen zurück. Daraus lässt sich schließen, dass es womöglich eine Fortsetzung geben wird, ansonsten wäre es zu abgehackt. 

"Noch so eine Tatsache über die Welt" ist eine humorvolle und amüsante Geschichte über 3 Protagonisten, die eine simple Gemeinsamkeit haben. Der Leser wird auf einen lustigen Roadtrip mitgenommen, bei dem sich die Charaktere weiterentwickeln, und zusammenwachsen. Leider sind viele Stellen zu übertrieben dargestellt, und kommen aufgezwungen lustig herüber. Neben ernsten Szenen und schönen Sprüchen wird auch über Trauer und Verlust geredet. Wenn man sich auf Millie, Agatha und Karl einlässt, hat man viele unterhaltsame Lesestunden vor sich. Nicht zu ernst nehmen, sonst wird man von der Handlung enttäuscht!