Rezension

Millie, Karl und Agatha

Noch so eine Tatsache über die Welt - Brooke Davis

Noch so eine Tatsache über die Welt
von Brooke Davis

"Noch so eine Tatsache über die Welt" von der australischen Autorin Brooke Davis erzählt die Geschichte der 7-jährigen Millie, deren Vater gestorben ist und deren Mutter sie im Kaufhaus "vergisst". Die Kleine verspürt von Kindesbeinen an eine Faszination für "tote Dinge", die sie akribisch in einem Heft notiert. Millie ist ein ungewöhnliches kleines Mädchen, das viele Fragen an die große Welt hat.
Während sie im Kaufhaus des Nachts auf ihre Mutter wartet, lernt die Karl, den Tasttipper kennen, der auch schon einen lieben Menschen verloren hat - seine Frau Evie. Diese Verbindung reicht aus, um die beiden zu unzertrennlichen Freunden zu machen. Und dann ist da noch die verschrobene Agatha, die Dritte im Bunde der Verlassenen. Sie ist seit mehreren Jahren Witwe und gesellt sich auf abenteuerlichen Wegen zu Millie und Karl.
Diese drei, jeder auf seine Weise sonderbar und besonders, begeben sich gemeinsam auf eine Reise quer durch Australien, um Millies Mutter zu finden. Auf dem Weg begegnen sie vielen Menschen, einige meinen es gut mit ihnen, andere eher nicht....

Brooke Davis ist es (mit ihrem Erstlingswerk!) gelungen, einen Roadtrip durch Australien der anderen Art zu schreiben. Zunächst erschafft sei drei ganz besondere Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Und ich glaube, gerade deshalb ist die kleine Reisegruppe so sympathisch - Millie mit ihrer kindlichen Naivität und Liebenswürdigkeit, Karl und Agatha, die ein langes Leben und dabei auch bittere Erfahrung hinter sich haben, weshalb sie eigentlich nicht so richtig wissen, wie es weitergehen soll. Die kleine Millie weckt verloren gegangene Gefühle in ihnen und sie wollen beide eins - Millie helfen!
Nachdem man sich an den Stil der Autorin gewöhnt hat, lässt sich das Buch gut lesen und führt einen im Wechselbad der Gefühle durch die Story. Mal traurig,mitleidig und dann wieder lachend vergnügt begibt sich der Leser mit auf die Reise der drei. Der Autorin gelingt es außerdem, in gewisser Weise Spannung zu erzeugen, man möchte wissen, wie die Geschichte denn nun ausgeht und ob sie ihr Ziel, Millies Mutter zu finden, wirklich erreichen.

Eine kleine Kritik: an einigen Stellen waren für mich die Handlungen der Personen nicht ganz nachvollziehbar, was für mich den Fluss der Geschichte zum Teil etwas gestört bzw. mich etwas verwirrt hat.
Insgesamt ist "Noch so eine Tatsache über die Welt" eine gefühlvolle, außergewöhnliche Geschichte, die den Leser mit in eine andere Welt nimmt und große Sympathie für die drei Reisenden erzeugt!