Rezension

Lebe deinen Traum

Als der Himmel uns gehörte - Charlotte Roth

Als der Himmel uns gehörte
von Charlotte Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Die 23-jährige Jennifer hegt seit Kindheitstagen den Traum einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Die Chance würde sich nächstes Jahr, sogar im eigenen Land bieten, sie ist eine hervorragende Langstreckenläuferin, wenn da nur nicht das Problem mit ihren Nerven wäre. Im Park bietet sich ihr Gregory O’Reilly als Trainer an und sie wird auf sein Angebot zurück greifen müssen. Auf einem alten Foto erkennt sie ihre fast 100-jährige Großmutter Alberta zusammen mit ihrer Zwillingsschwester, von der sie bisher nichts wusste. Als deutsch Stämmige errang sie 1936 in Berlin eine Goldmedaille im Bogen schießen und engagiert sich massiv für den Behindertensport. Jennifer reist zu ihr und erfährt ihre ergreifende Lebensgeschichte, die auch Jennifers Leben verändern wird. Ihre Erzählung geht zurück in das Jahr 1932 zu den olympischen Spielen von Los Angeles, an denen sie als Zuschauerin teil nahm. Ihr Leben, geprägt durch den Sport, den geliebten Menschen um sie herum und den politischen Entwicklungen wird sie die ersten Paralympische Spiele, damals noch Stoke Mandeville Games genannt, initiieren. Wie schon in ihrem ersten Buch „Als wir unsterblich waren“ verarbeitet die Autorin gekonnt geschichtliche Fakten und reale Personen in einem ergreifenden fiktiven Roman. Ein großartiges Buch, das nach 600 Seiten leider viel zu schnell zu Ende war. Einfühlsam beschreibt sie unterschiedlichste persönliche Schicksale, die die Liebe zum Sport teilen und versuchen ihr persönliches Glück zu finden trotz aller Widrigkeiten. Ohne Pathos, aber trotzdem mit viel Herzenswärme, großartig erzählt, ein absolutes Lesevergnügen!