Rezension

was im Leben wirklich zählt

Als der Himmel uns gehörte - Charlotte Roth

Als der Himmel uns gehörte
von Charlotte Roth

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dieses Buch hat zwei unterschiedliche Erzählstränge in zwei verschiedenen Zeiten. Im Jahr 2011 trainiert die junge Engländerin Jennifer für die Teilnahme an den olympischen Spielen im eigenen Land, doch die hohe nervliche Belastung werden zur Qual und sie kämpft gegen Panikattacken. In der Hoffnung das ihre Großmutter Alberte, die als eine der ersten Frauen überhaupt an einer Olympiade teilnehmen durfte, ihr helfen kann, fährt sie gemeinsam mit ihrem Trainer nach Mandeville. Alberte nahm im Jahr 1936 an der Olympiade teil. Hier ist auch der zweite Erzählstrang, der sich um Alberte dreht. Als junge Frau fährt sie gemeinsam mit ihrer Schwester nach Amerika um für die Disziplin Bogenschießen zu trainieren. Dort lernen die beiden die Springreiter Hannes und James kennen und aus Freundschaft werden tiefere Gefühle.

Dieses Buch war das erste Buch dieser Autorin, das ich gelesen habe und ich fand es sehr gut. Charlotte Roth, die auch als Charlotte Lyne schreibt und wahrscheinlich unter diesem Namen bekannter ist, hat einen wunderbaren Erzählstil. Ich muss schon zugeben, dass mich der Erzählstrang um Jennifer nicht ganz so begeistern konnte und ich einige Seiten benötigte, um wirklich in die Geschichte zu finden, aber alles in allem fand ich es großartig geschrieben, vor allem die Erzählungen von Alberte. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen beschreibt Charlotte Roth den Wechsel zwischen einem großen Ereignis wie der Olympiade, bei dem man so gerne Alberte zu jubeln würde und gleichzeitig beginnt eine Zeit, in der die Nürnberger Gesetze erlassen werden und die ganze furchtbare Geschichte beginnt, deren verheerende Ausmaße wir leider kennen.

Die Charaktere fand ich recht glaubwürdig. Alberte mochte ich sehr, sie war für ihre Zeit eine Frau, die wusste was sie wollte und es gelingt ihr gut in diesem Roman, Jennifer aufzuzeigen, was wirklich im Leben zählt. Auch Jennifer konnte ich sehr gut verstehen, sportliche Wettkämpfe gehen sehr an die Nerven, ich weiß das noch von früher, aber wenn es dann um so ein Ereignis geht, ich glaube, da würde ich auch meine Nerven verlieren.

Alles in allem ist der Roman sehr gut gelungen. Der Autorin gelingt es wunderbar, die Tatsachen der damaligen Zeit mit einer Fiktion zu verknüpfen und wer historische Romane mag, wird auch hier b