Rezension

Liebesgeschichte mit Charme und einer Portion Realismus

Herzklopfen nicht ausgeschlossen - Julia Hanel

Herzklopfen nicht ausgeschlossen
von Julia Hanel

Bewertet mit 4 Sternen

** Unverhohlene Schadenfreude blitzte in den Augen seines Bruders auf. Leo stieß einen frustrierten Laut aus. "Warum muss es unbedingt ein Altenheim sein? Til Schweiger durfte auch in einen Kindergarten."
Tja, Til Schweiger hatte ja auch keinen Rollator geklaut und war damit in einen Polizeiwagen gecrasht. 
Und so wird Leo zu 100 Sozialstunden verdonnert, wo er auf die kratzbürstige Feli trifft. Die hat ihr Medizinstudium erstmal an den Nagel gehängt, um sich das Altenheim für ihre an Demenz erkrankte Großmutter leisten zu können. 
Leo und Feli trennen Welten, trotzdem muss sie irgendwann feststellen, dass sie sich Leo`s Charme nicht ganz entziehen kann und auch Leo ist verwirrt, dass dieser Rotschopf so oft in seinen Gedanken auftaucht....
"Herzklopfen nicht ausgeschlossen" ist ein wunderschön leichter, romantischer Liebesroman und mittlerweile bereits mein dritter Roman von der Autorin.
Julia Hanel hat einfach ein Händchen für authentische und unheimlich sympathische Charaktere, die im Laufe der Zeit eine sichtbare Entwicklung durchmachen und mit denen man sich leicht identifizieren kann - das macht ihre Romane so besonders. 
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und humorvoll. Julia Hanel erzählt abwechselnd aus Leo´s und Feli`s Sicht, was schöne Einblicke in die jeweiligen Gedanken zulässt und die Geschichte unheimlich abwechslungsreich und locker gestaltet. 

Auch die Nebenrollen sind wieder großartig besetzt, herrlich humor- und liebevoll sorgen sie für so manchen Schmunzler. 
Feli`s Großmutter schließt man sofort ins Herz. Allerdings wird das Thema Demenz hier wirklich nur ganz am Rande und sehr oberflächlich gestreift (es also nicht unbedingt eine Geschichte über Demenz/Alzheimer).

Fazit: Ein locker-leichter Liebesroman, perfekt zum Zurücklehnen und Abtauchen.