Rezension

Lilly steht ihren Mann

Töchter des Glücks -

Töchter des Glücks
von Maria Nikolai

Bewertet mit 5 Sternen

Das Ende des ersten Weltkriegs naht. Lilly, die kurz vor Kriegsbeginn mit Arno, einem Seifenfabrikantensohn, eine Ehe eingegangen ist, muss nach dem Tod der Schwiegereltern in das Geschäft einsteigen. Ihr zur Seite steht der Onkel ihres Mannes.

Beiden gelingt es, die Firma wieder aufzubauen und sogar einen neuen Firmenzweig zu gründen.

Doch dann kommt alles anders als erhofft.

 

Das Cover hat mich gleich auf den ersten Blick angesprochen, da man sofort erkennt das es sich um einen historischen Roman handelt.

Schon gleich zu Beginn kann ich sagen, das ich historische Romane mit starken Frauenfiguren liebe, und hier voll auf meine Kosten kam.

Da ich von Maria Nikolai schon die Bücher der Schokoladenvilla kannte, setzte ich hohe Erwartungen in diesen Roman und kann gleich vorweg nehmen, das er meine Erwartungen sogar noch übertroffen hat.

 

Lilly ist eine sehr sympathische Protagonistin. Zunächst möchte man sie gerne an die Hand nehmen und ihr bei ihrer neuen Aufgabe zur Seite stehen, doch schnell arbeitet sich die clevere, junge Frau in die Materie ein und entwickelt selbständig eine völlig neue Geschäftsidee. 

 

Onkel Fritz ist mir genau so sympathisch. Er unterstützt Lilly wo er nur kann und führt die Geschäfte gewissenhaft und gewinnbringend. Ich denke sein Bruder hätte keinen würdigeren Vertreter finden können.

 

Von Arno, der vermisst wird hört man nicht wirklich viel Gutes und ich habe lange überlegt, wie er wohl das Herz der jungen Frau gewinnen konnte. Vielleicht war es auch einfach dem ausbrechenden Krieg geschuldet das die beiden so schnell heirateten.

 

Der Lindenhof am Bodensee ist Heimat. Er bringt eine gewisse Ruhe und Sicherheit rüber, die an manchen Stellen der Geschichte gebraucht wird.

 

Ich kannte übrigens den ersten Teil der Saga nicht, hatte aber an keiner Stelle des Buches das Gefühl das ich irgendwelche Zusammenhänge nicht richtig verstehen konnte.

 

Da die Autorin jedem der drei Mädels ein eigenes Buch widmete, hat jedes seine eigene Geschichte und das was alle gemeinsam haben, nimmt sie in der Geschichte deutlich mit auf.

 

Der Schreibstil ist schon wie bei der Schokoladenvilla so ganz nach meinem Geschmack. Anschaulich ohne Langatmig zu wirken. Präzise beschrieben, aber nicht ausschweifend blumig drumherum. Auch die Informationen zum Zeitgeschehen werden angesprochen, ohne zu ausführlich oder eher belehrend rüber zu kommen.

 

Ich werde mich nun auf die Suche nach dem ersten Band machen und warte dann sehnsüchtig auf den dritten Teil, der im Herbst 2023 erscheinen soll.