Rezension

Märchenhaft

Wenn Ozeane weinen - Ben Bennett

Wenn Ozeane weinen
von Ben Bennett

Zum Inhalt:
Die Mutter der sechs Jahre alten Amber wird von dem gerade verwitweten Chef einer Fischfabrik als Haushaltshilfe engagiert. Sein Sohn Taylor - ebenfalls sechsjährig - fällt bei einem Familienausflug ins Meer und wird von einer Nixe gerettet, der die beiden Kinder den Namen Mandy geben. Von diesem Zeitpunkt an sind die Leben dieser drei "Personen" eng miteinander verknüpft und führen über mehrere Kontinente und drei Weltmeere.

Mein Eindruck:
Insgesamt ist es dem Autor gelungen, seine Geschichte aus der Sicht einer jungen Frau zu schreiben. Spielerisch auch der Übergang von Kind zur Frau und die unterschiedlichen Blickwinkel zuerst auf den Spielgefährten, später auf den geliebten Freund.
Die Selbstaufgabe Ambers jedoch, die sie im Angesicht der großen Liebe zwischen Taylor und Mandy zelebriert, ist mir persönlich jedoch zu sehr „Mutter Theresa“, als dass sie als echt und glaubhaft (selbst in einem Roman) durchgehen könnte. Auch sonst herrscht in diesem Buch viel „Schwarz-Weiß“ vor, - vor allem bei den Nebenfiguren. Entweder gut oder geldgierig im Angesicht des Zauberwesens; einen Platz für Grautöne gibt es nicht. Aber das ist ein Aspekt von Märchen, - es wird sich klar für eine Seite entschieden. Bei diesem Märchen für Erwachsene wird dieses Konzept klar bedient. Der Sprachstil passt sich an (leicht verständlich, keine langen Sätze, nicht zu überbordend) und das Buch lässt sich – trotz einiger inhaltlicher Längen – bequem lesen und schnell verdauen. Die Überraschung, die der Autor kurz vor Schluss für seine Leserschaft bereit hält, ist wirklich gelungen und bringt einen auch bei dieser einfachen Story zum Nachdenken über einige Vorkommnisse.
 Dafür einen Extra-Stern.

Fazit:
Ein einfach gestricktes Buch für den Strand mit ein paar gelungenen Elementen und einem – in jeder Beziehung – guten Ende

3 Sterne