Rezension

Manche Geheimnisse ruhen Jahre, nur um dann ans Licht zu kommen

Twelve Secrets - -

Twelve Secrets -
von Robert Gold

Bewertet mit 4 Sternen

„Twelve Secrets“ hat mich vom Klappentext her direkt angesprochen, ich liebe diese Kleinstadt-Krimis, in denen jeder etwas zu verbergen hat und dunkle Geheimnisse so lange unbemerkt brodeln, bis sie sich gewaltsam ans Licht kämpfen. Und genauso ein Buch ist das. Sehr verstrickt, thematisch düster und für mich sehr packend und kurzweilig erzählt.

Zum Inhalt: 20 Jahre ist es her, dass Bens Bruder Nick grausam ermordet wurde. Ein Trauma, das Ben nie ganz überwunden hat. Nun erschüttert wieder ein Mord die Medien und dieser scheint direkt mit Bens Familiengeschichte zusammenzuhängen und es tauchen neue Hinweise auf. Und während Ben versucht herauszufinden, was damals wirklich geschah, rücken diejenigen in Fokus, die ihm am nächsten stehen, denn scheinbar hütet jeder von ihnen dunkle Geheimnisse.

Die Geschichte ist aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben und durch die relativ kurzen Kapitel gibt es immer wieder schnelle Wechsel in der Handlung. Mir gefällt das ganz gut, aber es war besonders zu Anfang nicht ganz leicht sich bei den vielen Namen orientieren, wie sie alle zusammenhängen. Wer mit sowas Schwierigkeiten hat, sollte hiervon vielleicht die Finger lassen. Ich hab ehrlich gesagt auch irgendwann aufgehört zu zählen, ob es jetzt tatsächlich zwölf Geheimnisse sind, denn was das angeht ist die Geschichte fast schon etwas überladen mit Enthüllungen.

Haddley wirkt eigentlich wie ein beschaulicher, ruhiger Ort, wo man seine Kinder großziehen will. Aber hinter verschlossenen Türen liegt viel Schmutz begraben und jeder der Charaktere hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Einige Geheimnisse sind dabei schlimmer als andere, bzw. haben mich stärker getroffen/berührt. Generell bleiben aber alle Figuren durch die schiere Fülle eher unnahbar und fremd. Selbst zu Ben konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen, weil man das Gefühl hat ihn gar nicht erst richtig kennenzulernen. Er lebt rein durch den Fall.

Ich mochte die Verkettung von Ereignissen und was Bens Ermittlung alles lostritt. Das war erzählerisch spannend umgesetzt und gut geplottet, denn irgendwie passt letztendlich alles zusammen. Muss aber sagen, insgesamt wirkt die Geschichte durch die schiere Fülle an Geheimnissen und Schmutz nicht so richtig glaubhaft.