Rezension

Manchmal witzig, manchmal schießt es aber auch über das Ziel hinaus

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen -

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen
von Christina Lauren

Bewertet mit 3 Sternen

Normalerweise ist Olive das genaue Gegenteil ihrer Zwillingsschwester. Die hat nämlich so oft Glück, dass es schon unverschämt ist. Olive dagegen hat vor Kurzem ihren Job verloren und gerät allgemein immer von einer Katastrophe in die nächste. Doch ein einziges Mal scheint sie diejenige zu sein, die das bessere Los gezogen hat. Ihre perfekte Schwester hat nämlich, wie die gesamte übrige Hochzeitsgesellschaft, eine Fischvergiftung. Sie und ihr frischgebackener Ehemann können also die nicht erstattbare Hochzeitsreise nicht antreten. Olive soll das nun tun, zusammen mit Ethan, dem Bruder des Bräutigams, der dummerweise ihr Erzfeind ist. So viel zum Thema Glück … Denn die beiden müssen sich ja als verliebtes Ehepaar ausgeben – oder die Kosten der Reise selbst tragen.

 

 

Mir tat Olive echt leid. Es scheint wirklich so, als würde sie Katastrophen magisch anziehen. Noch dazu ist Ethan so oft ein absoluter A… zu ihr. Ich hätte ihm da manchmal echt gern eine geknallt.

 

Die Reise steht demnach nicht gerade unter guten Vorzeichen. Noch dazu müssen sie sich als verliebtes frischgebackenes Ehepaar ausgeben und das, obwohl sie es kaum schaffen, einander nicht an die Kehle zu gehen. 

 

Zuzugeben ab und an fand ich die beiden und die Katastrophen, die Olive passieren, witzig. Aber oft genug tat mir Olive extrem leid und Ethan ging mir auf die Nerven mit seinem Verhalten. Er war so oft fies zu Olive. Mir hat er da mehrmals die Grenze überschritten.

 

Es ist von Anfang an klar, worauf es hinauslaufen wird. Allerdings konnte ich die Handlungen der beiden Protagonisten nicht immer nachvollziehen. Die Peinlichkeiten werden gern ausgeschlachtet, Gedankengänge dafür nicht immer ausreichend ausgeführt.

 

Es entwickelt sich ein Konflikt, der mehr und mehr einen größeren Stellenwert einnimmt. Die Idee dazu gefiel mir, aber die Umsetzung fand ich, als Leserin, die im Team Olive war, deprimierend. Ethan machte es sich in meinen Augen oft zu leicht – besonders aber bei diesem Handlungsstrang. Egal, worum es ging, es war immer Olives Schuld, weil Olive zu negativ ist. Er versucht nicht einmal etwas anderes in Betracht zu ziehen. 

Es wird auch immer deutlicher, welchen Stellenwert sie in ihrer Familie hat. Sie ist ein Teil von ihr, aber sie ist eher ein Problemfall. Viele Kommentare fand ich verletzend und nicht witzig.

 

Die Wendung fand ich sehr vorhersehbar. Das Ende war mir viel zu schnell. Einiges geschah hier extrem abrupt.

 

 

Fazit: Teilweise habe ich mich gut unterhalten gefühlt und auch gelacht. Aber mir war einiges zu sehr auf die Spitze getrieben. Gerade mit Olives Pech, das meiner Meinung nach deutlich zu spüren war, das Ethan aber immer ableugnen wollte. Das sei ja eh alles ihre Schuld, weil sie zu negativ war. Wie überhaupt eigentlich immer alles Olives Schuld ist. Gerade im weiteren Verlauf der Handlung hatte ich mehr von Ethan erwartet, aber er verfiel andauernd in alte Muster.

 

Manchmal empfand ich das Buch, bzw. das, was Olive so passierte als deprimierend. Es gab gefühlt kein Gegengewicht dazu.

 

Ich tat mich immer wieder schwer damit, die Handlungen der Protagonisten nachzuvollziehen und manchmal fühlte ich mich wie im Kindergarten.

 

Die Wendung war mir zu vorhersehbar und das Ende zu schnell und abrupt. Das fand ich schade.

 

Ich habe lange überlegt, ob es 2,5 oder 3 Sterne bekommt, mich aber letztlich für die höhere Bewertung entschieden, weil es mich trotz aller Kritik durchaus gepackt hat.