Rezension

Methanwale und Müllquallen

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger -

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
von Caroline Brinkmann

Bewertet mit 5 Sternen

Erin Rider lebt mit ihrem Freund Mikko in der Megacity Tokito und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Wenn man in Tokito nicht einem der Clans zugehörig ist und das durch ein Tattoo am Handgelenk belegen kann, ist man Freiwild. Erin hat gerade wieder einen Job und damit den Schutz eines Clans verloren. Eigentlich kann sie ganz gut selbst auf sich aufpassen, dennoch wird sie entführt und steht kurz davor, aufgeschlitzt zu werden. In ihrer Not befreit sie einen Dämon, der fortan mit ihr ihren Körper teilt (und als ihr Liveticker im Kommentieren dient). Doch selbst mit übermächtigen Dämon ist das Leben in Tokito gefährlich, ganz besonders, wenn die Clans Intrigen spinnen und sich dann auch noch die Hüter der Clans einmischen ...

Hier bekommt man ein außergewöhnliches Setting präsentiert, bei dem nicht nur der Name Tokito in Richtung Japan/Fernost verweist. Dabei entwickelt die Autorin nicht nur eine spannende Umgebung, sondern mit den Clans, deren Eigenheiten und den Charakteren ihrer drei erzählenden Protagonisten auch eine fesselnde Geschichte. Zwischendurch ist bei aller Gefahr sogar Platz für Humor, wenn der Dämon in einen verbalen Clinch mit seiner Trägerin gerät. Auch gut gefallen hat mir, dass die starke, selbstbewusste Protagonistin stark und selbstbewusst genug ist, mit einem nice guy zusammenzuleben und den auch noch so zu lieben, wie er ist. (Ich bin mir gar nicht sicher, ob das in Jugendbüchern überhaupt erlaubt ist.) Zumal ein anderer männlicher Protagonist vorkommt, der so dumm wie stark, so unfähig wie badboyig ist. Ich vergebe also volle Punktzahl für sehr gute Unterhaltung, auch wenn die Autorin mir auf furchtbare Weise im letzten Drittel des Buches mein nicht vorhandenes, eiskaltes Herz gebrochen hat.