Rezension

Moonbeam und ihre Zeit in einer Sekte

After the Fire - Will Hill

After the Fire
von Will Hill

Bewertet mit 5 Sternen

Mitten in der Wüste auf der Basis lebt die junge Moonbeam. Sie lebt unter Menschen, die sie ihre Schwestern und Brüder nennt. Diese Gruppe Menschen wird von einem „Pfarrer“ angeführt, der gegen die Außenwelt und die Exekutive wettert. Er führt diese Menschen mit eiserner Hand. Jeder, der sich seinen Regeln widersetzt, wird hart bestrafft oder aber als Ketzer verbannt. So erging es auch Moonbeam´s Mutter, die verzweifelt einen Weg suchte sich und ihrer Tochter den Einfluss dieses „Pfarrers“ zu entziehen. Doch an dem Tag an dem ihre Mutter aus der Basis geworfen wird beginnt Moon alles kritischer zu sehen. Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Ihre 14jährige Freundin soll plötzlich den Pfarrer heiraten. Durch einen glücklichen Umstand hat sie ein Handy mit dem sie Kontakt zu Außenwelt aufnehmen kann, falls etwas komplett aus dem Ruder laufen sollte. Kurz nachdem sie ihren Notruf absetzt bricht die Hölle aus. Viele Erwachse kommen ums Leben. Durch einen Generalschlüssel, kann sie wenigstens einen Großteil der Kinder retten. Nachdem ihre körperlichen Wunden versorgt sind kommt sie in eine medizinische Einrichtung und beginnt eine mehrmonatige Therapie. Nach und nach beginnt sie sich zu öffnen und erzählt auch dass wofür sie sich die größten Vorwürfe macht.

 

Ich bin begeistert, wie sich der Autor sich diesen doch schweren Thema Traumatisierung durch eine Sekte stellt. Er hat eine wirklich tolle Geschichte geschrieben ohne dabei in irgendeiner Weise reißerisch herangegangen zu sein. Nein in nüchterner Art und weise erzählt er die Geschichte aus der Sicht eines Teenagermädchens. Als Leser muss man immer wieder schlucken und auch das Buch häufig beiseite legen um das gelesene zu verarbeiten. Aber das Buch entwickelt einen derartigen Sog, dass man egal wie schlimm es wird man es einfach nicht mehr aus der Hand legen will.

 

Der Autor nutzt, um die Geschichte zu erzählen, zwei Handlungsstränge. Ein DAVOR und ein DANACH. Insbesondere die Verbindung dieser beiden Handlungsstränge finde ich sehr gelungen. So lernt man nach und nach die Geschichte von Moonbeam kennen und was nicht nur sie durchgemacht hat sondern auch all die anderen. Vor allem sieht man wie alle immer wieder manipuliert, belogen und die Persönlichkeit durch ständige Straffen und Vorschriften zerstört wurden.

 

Besonders mit der Hauptfigur Moonbeam fiebert man mit. Nicht nur wegen dem was sie erlebt hat. Natürlich will man anfangs nur wissen, was hat sie getan das sie sich solche Vorwürfe macht. Wo war der Auslöser. Je mehr man von ihr erfährt je mehr wächst sie einen ans Herz und man leidet mit ihr. Besonders beeindruckend finde ich die Entwicklung, die diese Figur durchmacht. Und dabei sehnt sie sich die ganze Zeit über, genauer gesagt seit Jahren nur nach einer Person.

 

Fazit: Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Das Buch ist einfach nur genial und entwickelt einen Sog, den man sich am Ende nicht mehr entziehen kann. Also unbedingt lesen!