Rezension

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Glaube, Freiheit und ein Feuer, dass Alles verändert

After the Fire - Will Hill

After the Fire
von Will Hill

Bewertet mit 4.5 Sternen

Klappentext:

Davor lebte sie mit ihrer Familie innerhalb des Zauns.
Danach ist sie in einer Einrichtung gefangen.
Davor durfte sie niemals das Anwesen verlassen, niemals mit Außenstehende sprechen. Niemals durfte sie ihre Meinung sagen.
Danach stellen ihr viele Leute Fragen, wollen wissen, was mit ihr passiert ist, und versuchen herauszufinden, wer sie wirklich ist.
Davor dachte sie, sie würde vor etwas geschützt.
Danach erzählen die Leute ihr, dass sie jetzt endlich in Sicherheit sei.
Sie ist sich nicht sicher, was besser ist, davor oder danach. Sie weiß nur, dass es Fragen gibt, die sie nicht beantworten kann. Und wenn alles, was man ihr davor erzählt hat Lügen waren, wie kann sie wissen, wer jetzt die Wahrheit sagt.

Über den Autor:

Will Hill wuchs im Nordosten Englands auf und hat als Barkeeper, Buchhändler und im Verlagswesen gearbeitet, bevor er Vollzeitschriftsteller wurde. Heute lebt er mit seiner Familie in London.
"After the Fire" wurde von der Kritik und den Lesern begeistert aufgenommen und mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem renommierten Young Adult Book Prize 2018 und stand auf der Shortlist für die Carnegie Medal.

Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt mit dem Brand auf dem Gelände der Legion Gottes. Die darauf folgenden Kapitel sind in "Danach" und "Davor" aufgeteilt, also nach bzw. Vor dem Brand.
In den mit "Davor" betitelte Kapiteln geht es um Moonbeams Erlebnisse innerhalb der Legion Gottes und um ihre Sicht der Ereignisse. Diese Kapitel erzählen, was Moonbeams erzählt.
Die mit "Danach" betitelten Kapitel erzählen, wie Moonbeams Leben nach dem Brand weitergeht und wie sie sich während der Ermittlungen um den Brand und gegen Father John unter Aufsicht eines Psychologen entwickelt. Mir hat diese Aufteilung sehr gefallen - ebenso wie der Schreibstil, der Moonbeams Gedanken und Verhalten erst ihren berechnenden Charakter gegeben hat. Nur in den Gesprächen mit Dr. Hernandes hatte ich oft das Gefühl, dass er sie nicht wie eine 16-Jährige, sondern eher wie eine 12-Jährige behandelt. Obwohl ich nicht weiß, wie Psychologen in der Praxis mit Menschen umgehen, die so etwas erlebt haben, kam mir das ziemlich merkwürdig vor. Doch wirkt Moonbeam auch auf mich am Ende der Geschichte erwachsener und viel ausgeglichener als zuvor. Sie ist sehr selbstreflektiert.
Die Geschichte ist erschütternd und trifft mich bis ins Mark. Sie klingt in mir nach und hinterlässt eine sprachlose Trauer. Der Schreibstil und die Erzählweise sind sehr fesselnd und geben der Geschichte eine unglaublich aussagekräftige Präsens.