Rezension

Mr. Dog hält die Klappe, wenn es gut läuft

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe - Brian Conaghan

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe
von Brian Conaghan

Bewertet mit 3 Sternen

Dylan Mint ist ein 16jähriger Jugendlicher, der von einem Tourette Syndrom betroffen ist. Seine Krankheit nennt er selbst Mr. Dog und versucht sie so gut er kann in seinem Alltag zu "kontrollieren".  Doch manchmal ist es einfach nicht so leicht die Beeinträchtigung im "Griff" zu haben. Schon gar nicht, wenn bei einem Rountinearztbesuch, Mutter und Doktor vor ihm ein Gespräch mit mysteriösen Inhalten führen und seine Mutter  zu Hause  immer wieder in Tränen ausbricht. Niemand erklärt ihm etwas oder ist ehrlich zu ihm. Doch Dylan schließt aus den ganzen Bruchstücken, die er mitbekommt, dass er im Sommer sterben muss. Doch vorher gibt es noch ein paar Dinge für ihn zu erledigen.
1. Mit seiner Mitschülerin Michelle Malloy schlafen,
2. seinen Vater von seinem Afghanistaneinsatz nach Hause zurück holen,
3. seinem besten Kumpel Amir einen neuen Freund besorgen.

Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus der Dylan Mints Perspektive erzählt. Der Erzählstil ist daher in Jugendsprache gehalten. Für den Leser bedeutet dies, dass man sich erst ein bisschen einlesen und daran gewöhnen muss. Doch ich denke die Zielgruppe der Jugendlichen um die 16 Jahre, werden dadurch eindringlicher angesprochen.
Dylan erzählt seine Geschichte ungeschönt und ohne Umschweife. Auch wenn der Erzählstil bisweilen etwas ruppig ist, gelang es mir mich gut in den Ich-Erzähler und seine Situation hineinzuversetzen. Über seine Mitmenschen habe ich mich oft geärgert. Sie wussten oft nicht, wie sie mit schlechten Nachrichten für den Jungen umgehen sollten und versuchten sie ihm, wenn überhaupt, geschönt zu "verkaufen". Allerdings führte dies zu noch mehr Verwirrung und Unsicherheit bei Dylan und half ihm wenig.
Durch die Geschichte erhält man einen Einblick in das Leben eines jugendlichen Tourettepatienten sowie seinem Alltag. Und auch wenn sich einige Menschen immer rühmen mit beeinträchtigten Personen vorurteilsfrei umgehen zu können, zeigt die Geschichte, dass dies in einem "normalen" Alltagsablauf bei weitem nicht immer der Fall ist. Sowohl für Betroffene als auch für Angehörige, muss sich in diesem Bereich noch einiges tun.
Die Handlung an sich hat mir generell gut gefallen. Allerdings war der jugendliche Erzählstil auf Dauer etwas anstrengend und auch die Geschichte an sich ist zwar gut, aber nicht so beeindruckend durch den Autoren umgesetzt, dass sie sich von anderen Geschichten aus dieser Sparte absetzen könnte.

Fazit:
Eine interessante Geschichte, die durchaus ihre Berechtigung hat.