Rezension

Dylan Mint und Mr Dog

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe - Brian Conaghan

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe
von Brian Conaghan

Bewertet mit 5 Sternen

Dylan Mint ist 16 Jahre alt und leidet am Tourette-Syndrom. Er hat seine Ticks gut im Griff, doch hin und wieder reißt sich Mr Dog, wie er seine Krankheit nennt, einfach los und es kommt zu krassen Anfällen, die ihm von Außenstehenden ziemlich dämliche Blicke und manchmal auch wüste Beschimpfungen einbringen.

Als wäre es nicht schon blöd genug, mit dieser Krankheit zu leben, erfährt Dylan bei einer vermeintlichen Routineuntersuchung, das er nur noch 6 Monate zu leben hat. 6 Monate ! Wie soll man denn in der kurzen Zeit eine dieser "Dinge-die-ich-tun-möchte-bevor-ich-sterbe"-Liste abarbeiten ? Dylan beschließt, da er die meisten Punkte dieser Listen sowieso blöd findet, seine ganz eigene zu erstellen und sich dabei auf lediglich drei Punkte zu konzentrieren:

1. Echten Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen haben ( vorzugsweise mit Michelle Malloy )
2. Einen neuen besten Kumpel für seinen besten Freund Amir finden
3. Seinen Dad aus dem Krieg nach Hause holen

Eine echte Herausforderung, doch Dylan Mint ist fest entschlossen, seine Wünsche in die Tat umzusetzen....

Meinung

Vom farblich doch sehr auffällig gestalteten Cover und dem langen ungewöhnlichen Titel angezogen, war ich direkt Feuer und Flamme für dieses Buch und natürlich superneugierig auf den Inhalt.

"Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe" ist wohl eines der ungewöhnlichsten Bücher die ich je gelesen habe.

Nicht nur die Thematik des Tourette-Syndroms war mir in Buchform völlig neu, auch der Schreibstil war mal was ganz anderes, als alles was man bisher so gelesen hat.

Anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da Brian Conaghan hier förmlich mit neuerfundenen Worten jongliert, hatte man sich aber doch recht zügig an Dylan Mint's Ausdrucksweise, Wortspielereien und sein sehr spezielles "Rhyming" gewöhnt.

Der Erzählstil ist wirklich sehr originell, wird durch lustige Dialoge aufgepeppt, liefert aber durch das Thema Tourette auch eine gewisse Ernsthaftigkeit.

Dylan Mint ist ein uriger Charakter, den man von der ersten Seite an ins Herz schließt. Seine Gedanken sind oft so verquer, das man manchmal den Eindruck hat, er sei kopfmäßig ein bisschen zurückgeblieben, dabei hat er eine irre schnelle Auffassungsgabe und ist ziemlich schlau, was seine Umwelt natürlich verkennt, da sie nur die Fassade sieht.

Seine Krankheit, die er meist im Griff hat, solange er nicht hypernervös oder aufgeregt ist, ist immer da und nie weiß er, wann Mr Dog sich zu Wort meldet. Und der erscheint echt immer in den unpassendsten Lebenslagen, wenn Dylan einen Anfall echt gerade gar nicht brauchen kann.

Seine Zeit verbringt er am allerliebsten mit seinem allerbesten Kumpel Amir, der unter Asperger leidet, immer nach Curry riecht und wegen seiner Herkunft von vielen Mitschülern gehänselt wird.

Dylans Welt, in der wir uns gemeinsam mit ihm bewegen, ist nicht sehr groß. Meistens beschränkt sich das Setting auf sein Zuhause und die Schule, was ich nicht weiter schlimm finde, denn hier passiert zwischenmenschlich so viel, das es eine detaillierte Schauplatzbeschreibung nun wirklich nicht braucht.

Die Charaktere sind alle sehr authentisch ausgearbeitet und wirken somit greifbar. Man kann sich nicht nur Dylan, sondern auch seine Mum ( mit Gurken und Teebeuteln auf den Augen ), Michelle Malloy ( mit ihren roten Adidas Hightops ), sowie alle anderen Nebenfiguren echt sehr gut vorstellen und hat nach einer Weile das Gefühl sie alle sehr gut zu kennen.

Das Ende kommt viel zu schnell, hat aber jede Menge Überraschungen im Gepäck. Es ist rund und lässt mich zufrieden, aber auch noch offener für das Thema Tourette und Behinderung im Allgemeinen zurück.Vom farblich doch sehr auffällig gestalteten Cover und dem langen ungewöhnlichen Titel angezogen, war ich direkt Feuer und Flamme für dieses Buch und natürlich superneugierig auf den Inhalt.

"Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe" ist wohl eines der ungewöhnlichsten Bücher die ich je gelesen habe.

Nicht nur die Thematik des Tourette-Syndroms war mir in Buchform völlig neu, auch der Schreibstil war mal was ganz anderes, als alles was man bisher so gelesen hat.

Anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da Brian Conaghan hier förmlich mit neuerfundenen Worten jongliert, hatte man sich aber doch recht zügig an Dylan Mint's Ausdrucksweise, Wortspielereien und sein sehr spezielles "Rhyming" gewöhnt.

Der Erzählstil ist wirklich sehr originell, wird durch lustige Dialoge aufgepeppt, liefert aber durch das Thema Tourette auch eine gewisse Ernsthaftigkeit.

Dylan Mint ist ein uriger Charakter, den man von der ersten Seite an ins Herz schließt. Seine Gedanken sind oft so verquer, das man manchmal den Eindruck hat, er sei kopfmäßig ein bisschen zurückgeblieben, dabei hat er eine irre schnelle Auffassungsgabe und ist ziemlich schlau, was seine Umwelt natürlich verkennt, da sie nur die Fassade sieht.

Seine Krankheit, die er meist im Griff hat, solange er nicht hypernervös oder aufgeregt ist, ist immer da und nie weiß er, wann Mr Dog sich zu Wort meldet. Und der erscheint echt immer in den unpassendsten Lebenslagen, wenn Dylan einen Anfall echt gerade gar nicht brauchen kann.

Seine Zeit verbringt er am allerliebsten mit seinem allerbesten Kumpel Amir, der unter Asperger leidet, immer nach Curry riecht und wegen seiner Herkunft von vielen Mitschülern gehänselt wird.

Dylans Welt, in der wir uns gemeinsam mit ihm bewegen, ist nicht sehr groß. Meistens beschränkt sich das Setting auf sein Zuhause und die Schule, was ich nicht weiter schlimm finde, denn hier passiert zwischenmenschlich so viel, das es eine detaillierte Schauplatzbeschreibung nun wirklich nicht braucht.

Die Charaktere sind alle sehr authentisch ausgearbeitet und wirken somit greifbar. Man kann sich nicht nur Dylan, sondern auch seine Mum ( mit Gurken und Teebeuteln auf den Augen ), Michelle Malloy ( mit ihren roten Adidas Hightops ), sowie alle anderen Nebenfiguren echt sehr gut vorstellen und hat nach einer Weile das Gefühl sie alle sehr gut zu kennen.

Das Ende kommt viel zu schnell, hat aber jede Menge Überraschungen im Gepäck. Es ist rund und lässt mich zufrieden, aber auch noch offener für das Thema Tourette und Behinderung im Allgemeinen zurück.

Fazit:

Mit "Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe" schafft Autor Brian Conaghan einen absolut ungewöhnlichen, äußerst originellen Roman, gespickt mit einer ordentlichen Dosis Witz, aber auch einer ernsthaften Thematik, die uns sensibler für das Thema Behinderung im Allgemeinen, Tourette im Speziellen macht und dafür sorgt, das das Buch lange im Gedächtnis bleiben wird.

©Ina's Little Bakery