Rezension

Mr. Grey lässt grüßen

Total verliebt - Monica Murphy

Total verliebt
von Monica Murphy

Drew hat dunkle Familiengeheimnisse und freut sich nicht besonders die Ferien mit seinen Eltern zu verbringen. Daher bezahlt er kurzerhand die toughe Bardame Fable, damit sie für eine Woche seine Freundin spielt. Zuerst als Puffer zwischen ihm und seinen Eltern gedacht, wird Fable zum rettenden Anker.

Die ersten 100 Seiten haben mich richtig aufgeregt. Die Geschichte wird plump und mit einem Übermaß an Klischees erzählt. Die ominöse „Sie“ reagiert normalerweise auf niemanden und eigentlich hassen sie sich, aber bei Drew prickelt ihre Haut (kotz). Der Autorin muss ich aber zu Gute halten, dass sie selbst die Klischees anspricht. Trotzdem stauten sich in mir die Aggressionen. Vor allem wenn ich solche Sachen lese: „Wann willst du los?“ – „Ich will mich erst noch duschen. Du dich bestimmt auch, oder?“ Als sie nickt, fahre ich fort: „In zwei Stunden dann? Um zehn?“ (S.194f) Wer bitte braucht zwei Stunden zum Duschen?? Es gibt ständig solche Passagen, die mich zur Weißglut bringen.

Für die Gestaltung gibt es von mir volle Punkteanzahl. Das Cover ist wunderschön und so herrlich sommerlich. Außerdem gefallen mir die Kapitelanfänge mit einleitenden Zitaten, die sich mehr oder weniger auf den Inhalt des Kapitels beziehen.

Und das Buch hat etwas, dass ich persönlich als „Fifty Shades of Grey-Phänomen“ bezeichne: Es versagt auf voller Linie, aber man muss es einfach weiterlesen. Die Figurenstereotype sind für mich untragbar, aber die Dynamik zwischen Drew und Fable ist sehr gut beschrieben. Besonders spannend hier war der ständige Perspektivenwechsel zwischen Drew und Fable. Obwohl es mich aufgeregt hat, hab ich es innerhalb von einem Tag ausgelesen.

Fazit: Das Buch ist keine hohe Literatur und als Strandlektüre ganz okay.