Rezension

Naja, nicht so meins

Opfer - Pierre Lemaitre

Opfer
von Pierre Lemaitre

Angezogen vom Einband (der meiner Meinung nach wirklich exzellent gestaltet ist – dezent und doch prägnant durch das angedeutete zerschossene, blutverschmierte Glas und der Titel, welcher leicht zerbricht und gestückelt wird durch die gesprungene Scheibe) und dem Klappentext war ich mehr als neugierig geworden - ich habe es mir besorgt und begierig angefangen zu lesen. Doch was mich tatsächlich erwartete, war mir als Krimi- und eingefleischter Thrillerfan dann doch wohl (leider) etwas zu viel, denn ich musste das Buch beiseite legen – und ich denke, ich werde es nicht weiterlesen (können). Es ist für meinen Geschmack einfach zu brutal geschrieben; wer so was mag, für den ist das Buch sicherlich das Beste, was er bislang lesen wird. Zum einen beschreibt Lemaitre äußerst gefühllos das gesamte Geschehen (klar, es ist kein Roman oder eine Schmonzette, aber so ‚frostig’ kam mir noch kein Buch vor), zum anderen sind die Täter so rabiat und erbarmungslos, dass man nahezu förmlich durch die (an sich vortreffliche) Schreibkunst des Autors den Weindruck bekommt, man fühle die Gewalt am eigenen Leib.

Nicht falsch verstehen, das Buch ist gut…wahrscheinlich so richtig heftig gut…aber wohl auch etwas zu viel des Guten (für mich zumindest)! Zusammengefasst: für den Mut für den Schritt in diese Richtung und die Idee vergebe ich 4 Sterne.