Rezension

Nicht ganz überzeugt

Was der See birgt -

Was der See birgt
von Lenz Koppelstätter

Bewertet mit 3 Sternen

Gianna Pitti ist Polizeireporterin am Gardasee in Italien. Seitdem ihr Vater vor einem Jahr verschwand und sie mit ihrer Mutter alles andere als klar kommt, hat sie es alles andere als leicht. Doch als die Leiche eines jungen Mannes am See aufgefunden wird, nimmt ihr Leben noch einmal eine Wendung, denn der junge Mann war ihr nicht unbekannt. Scheinbar war sie sogar die, die ihn zuletzt lebend gesehen hat, denn sie verbrachten die letzte Nacht zusammen.

Schon länger standen die Bücher des Autors Lenz Koppelstätter auf meiner want to read Liste, da dachte ich, warum nicht gleich mit seiner neuen Reihe beginnen?! Ganz leicht fiel mir der Einstieg allerdings nicht, denn für mich war der Schreibstil zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Trotz kurzer Sätze hatte ich den Eindruck, dass es zu ausschweifend und zu wenig auf dem Punkt war, so dass es für mich zu einigen Längen in der Story kam, zumindest zu Beginn.

So richtig spannend wird es also zunächst einmal nicht, doch was dem Buch zu Beginn fehlt, wird dann alles in die zweite Hälfte eingebaut. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn man zu Beginn nicht den Schwerpunkt auf Charaktervorstellungen und Landschaft des Gardasees gelegt hätte, sondern einfach durchweg sowohl den Fall als auch die Vorstellung etwas verteilt hätte. So gab es für mich zuerst eher Langeweile und dann überschlägt sich alles.

Der Fall an sich war eigentlich ganz interessant, aber vieles wird zu schnell abgehandelt. Gerade auch was das Private der Charaktere betrifft. Das, vermute ich zumindest, aber mit daran liegt, dass es eine Reihe wird.

Protagonistin Gianna mochte ich sehr gerne, sie ist sehr sympathisch und authentisch und eine interessante Persönlichkeit. Da man hier aber nicht nur ihre Perspektive, sondern auch die ihres Onkels Francesco kennenlernt, gibt es auch noch viele Dinge, die offen bleiben. Francescos Perspektive war einfach anders, denn er leidet an einer beginnenden Demenz. Das zu lesen, war emotional, denn man spürt, wie wenig er es wahrhaben möchte, verständlicherweise.

Mein Fazit: irgendwie glaube ich, dass dem Buch mehr Seiten gut getan hätten. Alles, was zu Beginn ausschweifend erzählt wurde, wird nachher zu schnell abgehandelt. Mir hätte es besser gefallen, wenn von Beginn an mehr Tempo da gewesen wäre, so war es zu Beginn für mich langatmig, dann zu schnell abgehandelt.