Rezension

No und ich

No und ich - Delphine de Vigan

No und ich
von Delphine de Vigan

In Paris lebt ein kleines Mädchen mit ihren Eltern. Die Eltern haben ein schweren Schicksalsschlag hinter sich, ihr zweites gewünschte Kind stirbt. Die Mutter fällt in schwerste Depression.

Das kleine Mädchen, Lou, ja sie ist sehr klein für ihr Alter, ist hochbegabt und lebt für sich. Auf einer ihren Touren im Bahnhof trifft sie auf No, ein achtzehnjährig obdachloses Mädchen. Lou fühlt sich verantwortlich, No zu helfen. Aber erst nachdem sie No interviewt für ein Referat an der Schule. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zerbrechliche Freundschaft. Lou kämpft dafür, dass es No besser geht, dass sie sich zurückgehörig fühlt in ihrer Familie. Denn Lou konnte ihre Eltern überreden, No bei sich wohnen zu lassen.

Aber es kommt anders. Trotz der Liebe, Geduld und Vertrauen kann Lou sie nicht halten. No bricht aus und fällt zurück.

Das Buch verströmt von Anfang bis Ende mit einem melancholischen Hauch. Man spürt die Verzweiflung von Lou, aber auch den Dank von No. Aber durch die schrecklich unausgesprochenen Erlebnisse kann No nicht zurück in das Leben, in dem Lou lebt.

Mir hat das Buch sehr gefallen und ich habe Lou sehr gut verstanden. Ich war auch auf No sauer, da sie sich keine Mühe gab, zurück zu kommen. Man spürt von Seite zu Seite Nos Nicht-Kampf, die Müdigkeit. Man kann so viel schreiben, aber du solltest das Buch selber lesen und deine Gedanken machen. Es sind meist nicht schöne, sondern traurige.

Das Buch ließ sich flockig locker lesen. Es wird aus Lous Sicht erzählt, was den Einblick ins Nos Leben schwer macht, da sich No nie Lou öffnet. Sie öffnet sich nur Lous Mutter, die aber nie mit anderen darüber redet. Für mich bleibt No ein halb beschriebenes Blatt. Es erleben viele Kinder schreckliches, trotzdem hatten sie den Mut weiter zu machen und nach vorne zu blicken.

Einfach lesen!