Rezension

Noch langweiliger, als ich mir das Leben einer Bienen vorgestellt habe...

Die Bienen - Laline Paull

Die Bienen
von Laline Paull

Bewertet mit 1 Sternen

Auf den Roman "Die Bienen" war ich sehr gespannt, da ich noch nie etwas aus Sicht einer Biene gelesen habe. Lässt man jetzt mal mein Wissen über die Abenteuer von Maja und Willie außen vor, dann weiß ich über Bienen gar nichts und war daher sehr interessiert mehr zu erfahren.

Der Einstieg für den Leser ist direkt bei der Geburt von Flora 717, doch kaum ist sie auf der Welt soll sie von einer 'Polizistin' auch schon wieder wegen ihrer unnatürlichen Größe umgebracht werden, wird jedoch von der ranghöheren Schwester Salbei gerettet.

In diesem kurzen Abschnitt konnte man sowohl einen Eindruck über das harte Regime im Bienenstock lernen, bei dem kurzerhand alles vernichtet wird, was nicht der Norm entspricht und andererseits darin auch Parallelen zu unserer Welt erkennen.
Aber dann geht die Absurdität los. Obwohl Flora als Hygienebiene dazu bestimmt ist den Bienenstock zu säubern bringt die Schwester sie auf die Kinderstation, auf der festgestellt wird, dass Flora in der Lage ist Seim zu produzieren, um die Larven zu ernähren. Anfänglich macht ihr diese Aufgabe noch Spaß, doch Flora strebt nach Höherem und dies ist bei den Bienen ebenso verpöhnt wie die Gier nach Futter. Sie verliert ihre Aufgabe und stolpert seitdem etwas planlos durch den Bienenstock.

Leider kann der Roman sich nicht entscheiden, wie realistisch er nun sein möchte. Obwohl die Bienen durch das Talent zu sprechen und die Schutzkleidung der Drohnen und 'Polizisten' schon recht vermenschlicht werden, hatte ich dennoch meine Schwierigkeiten sie in irgendeiner Form als gefühlsbestimmte Wesen wahrzunehmen oder gar sympathisch zu finden.

„Ehre Eurer Männlichkeit.“
Dieses ständige Hofieren der weiblichen Bienen gegenüber den Drohnen wurde auf Dauer wirklich anstrengend. Würde ich hier Vergleiche zum Menschen ziehen, dann wären die Bienen äußerst devote Frauen und die Drohnen Machos der übelsten Sorte.
Neben losen Aneinanderreihungen der unterschiedlichen Abteile des Bienenstocks lässt sich deswegen auch nur in diesem ständigen Anhimmeln der männlichen Bienen ein roter Faden erkennen. Durch diese Tatsache habe ich vieles, was ich erst kurz davor gelesen hatte, dann auch direkt wieder vergessen. Die Sprache selber ist etwas komplex, so dass ich manchen Satz mehrmals von vorne beginnen musste, aber nach einem Drittel habe ich das Buch dann genervt abgebrochen, weil es mich so gar nicht packen wollte.

Mein Buch habe ich entnervt verschenkt und kann mich den Lobeshymnen keineswegs anschließen. Selten sowas Lahmes gelesen. Keine Empfehlung!