Rezension

,,Ob-la-di, ob-la-da Life goes on, bra"

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens - Sebastian Niedlich

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens
von Sebastian Niedlich

Bewertet mit 4 Sternen

Immer wieder bin ich auf der Suche nach unterhalsamer und humorvoller Literatur für die Phasen, in denen ich auf Horror, Thriller und Sci-Fi oder Fantasy keine Lust habe. (Kommt zwar selten vor aber doch immer mal wieder zwischendurch.) Als ich dann auf "Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens" gestoßen bin war ich sofort hin und weg. Alleine das Cover hat mich überzeugt. Der süße kleine Tod mit dem Kescher und einem Schmetterling auf dem Finger. Wer schmilzt da nicht dahin?

Martin ist noch ein kleiner Junge als er zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Tod konfrontiert wird. Seine geliebte Großmutter liegt am Sterbebett. Doch am wenigsten hätte sich Martin erwartet in der selben Situation einen neuen Freund zu finden - den leibhaftigen Tod. Nur Martin kann ihn sehen und mit ihm sprechen. Ein Grund mehr für den Tod Martin im Auge zu behalten, denn immerhin ist es für den Leibhaftigen nicht so einfach Freundschaft zu schließen, da ihn sonst normalerweise niemand sehen kann.

Im Verlaufe von Martins Lebens schaut der Tod immer wieder (zumeist unangekündigt) bei ihm vorbei. Dann des Öfteren auch noch in den prekärsten und unpassendsten Situationen. Man könnte beinahe glauben der Tod versuche zu verhindern, dass Martin reale Freunde findet.
Doch immer mehr färben andere Fähigkeiten des Todes auf Martin ab. Nicht nur das er plötzlich durch den Raum "springen" kann, er kann auch sehen wie um ihn herum die Personen sterben werden.
Ein Freundschaftskamp zwischen Tod und Martin ist beinahe vorprogrammiert.

Im Grunde dürften wir ins diesem Buch Martin durch sein Leben begleiten.
Von Kindergarten und Schule über Bundeswehr bis hin zum Studium und Beruf. Es wird eine Lebensgeschichte erzählt wie sie realer nicht sein könnte. Von den ersten Schmetterlingen im Bauch über die Strenge bei der Bundeswehr bis hin zu dem Stress in Studium und Beruf. So lebt Martin eigentlich ein ganz normales Leben, wäre da nicht sein zweitweise einziger Freund - der Tod.

Durchaus ein relativ ungewöhnlicher Freund, obwohl die Beziehung der beiden normaler nicht sein könnte. So treffen sich die beiden zum Schach spielen, Bowlen (wenn auch in Moskau) oder einfach nur zum über das Leben philosophieren. Der ein oder andere Streit in der Freundschaft bleibt da natürlich auch nicht aus. Aber wie es nun mal bei besten Freunden ist, wird auch der wieder zur Seite gelegt nach einiger Zeit.

Die beiden sind wirklich herzallerliebst anzusehen gemeinsam. Insbesondere weil sie immer wieder versuchen gegeneinander zu konkurrieren. Der Tod will Martin eigentlich beschützen, vor allem was ihn in seinem Leben Leid zuführen könnte (da gehören nun mal wir Frauen wie es scheint auch dazu), während Martin sich insgeheim ein Lebensziel gegen seinen Freund gesetzt hat: So viele Personen vor dem Tod retten wie möglich.

Eine wunderbare Geschichte die zum Nachdenken über das Leben (und den unausweichlichen Tod - hoffentlich erst irgendwann in vielen Jahren) anregt. Doch das Besondere daran: Die Geschichte spielt so humorvoll und witzig mit den doch ernsten Themen dass zu keiner Zeit eine Art Melancholie Platz finden könnte.
Der (doch teilweise schwarze) Humor überwiegt und macht die Lesestunden wirklich zu einer angenehmen Unterhaltung.

Wer kurzweiligen, unterhaltsamen, liebevollen und vor allem humorvollen Lesestoff  sucht, der ist bei "Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens" definitv richtig!
Es ist sicherlich keine geistig hochwertige Literaturabhandlung darüber, dass man das Leben nutzen soll und nehmen soll wie es kommt, aber trotzdem schwingt dieser Gedanke in der humoristischen Lebensgeschichte deutlich mit.
Also Leute: LEBT euer Leben!