Rezension

Wenn der Tod in dein Leben platzt...

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens - Sebastian Niedlich

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens
von Sebastian Niedlich

Bewertet mit 5 Sternen

Einmal mit dem leibhaftigen Tod reden und ihn löchern, wie sein Job so läuft? Sicher eine interessante Vorstellung, wenn man davon absieht, dass es –naja – um DEN Tod geht. Martin ist auch etwas erstaunt, als sich der komische Mann neben dem Sterbebett seiner Großmutter als der Tod herausstellt. Der dagegen ist begeistert, dass ihn endlich mal jemand wahrnehmen kann. Offensichtlich mag er seine bisherige Einsamkeit überhaupt nicht und nimmt das zufällige Treffen mit Martin als Anlass ab sofort in allen günstigen und noch eher in ungünstigen Situationen bei ihm aufzutauchen. Mit der Zeit akzeptiert Martin das mehr oder weniger. Die Begegnungen lassen ihn aber auch nachdenklich werden – lohnt sich denn das Leben, wenn der Tod doch immer am Ende steht…

Die Geschichte rund um eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem Tod und Martin ist humorvoll, aber auch voller ernsthafter Momente, die den Leser zum Nachdenken bringen.

Da alles begann, als Martin noch ein kleines Kind war, durchlebt man mit ihm sein gesamtes Leben mit allen Höhen und Tiefen. Ich finde, dass man dadurch die Entwicklung seines Charakters viel besser nachvollziehen kann und dementsprechend schnell mitfühlt.

Der Tod ist weniger greifbar, was mich aber nicht sonderlich gestört hat. Mal schüttelt man den Kopf über die eine oder andere Aktion und im nächsten Moment schmunzelt man in sich hinein. Wenn auch das Zusammenspiel von Martin und Thanatos (altgriechische Bezeichnung für den Tod, die Martin nutzt) keineswegs durchweg harmonisch abläuft, mochte ich jedes Zusammentreffen der Beiden.

Neben allen humorvollen Dialogen vermittelt das Buch aber auch eine deutliche Botschaft. 

Lebe dein Leben!

Der Tod ist vielleicht sicher, aber um den Rest muss man sich schon selbst kümmern. Selten ist etwas endgültig, oft muss man die Veränderung nur eigenständig herbeirufen.

Eine sehr schöne Erkenntnis, wie ich finde :)

Fazit:
Humorvolle Lektüre, die wider Erwarten gekonnt ernsthafte Themen anspricht ohne den sprichwörtlichen Zeigefinger zu erheben.