Rezension

Pageturner!

Good Girl, Bad Blood -

Good Girl, Bad Blood
von Holly Jackson

Bewertet mit 5 Sternen

Nach Jahren, endlich, die Fortsetzung zu „Good Girl’s Guide to Murder“. Und das Warten hat sich gelohnt. Ein cleverer Kriminalfall, authentische Figuren, scharfsinnige Dialoge, Spannungsbogen. Hier stimmt alles bis ins Detail. Allein die Tatsache, dass Heldin Pip ein dringend benötigtes Passwort nicht gleich beim dritten Versuch knackt, möchte man einfach nur bejubeln. Yes, Holly. Danke! Es lebe die Logik.

Mit dem titelgebenden „blood“ bekommt es Pip erstmal nicht tun. Ein junger Mann ist verschwunden. Jamie, der ältere Bruder eines Schulkameraden. Und eigentlich möchte Pip den „Fall“ gar nicht übernehmen. Zu sehr hängt ihr noch das Andie-Bell-Trauma nach. Und so verarbeitet Pip ihre Erlebnisse in einem Podcast und verfolgt gespannt die laufende Gerichtsverhandlung gegen Vergewaltiger Max. Schließlich siegt die Neugier und die innere „Ehrenfrau“: Pip nimmt sich der Vermissten-Sache an.

Minutiös rekonstruiert Pip die letzten Stunden vor Jamies Verschwinden. Und wer glaubt, dieses kleinteilige Rätselraten mache keinen Spaß, kennt Holly Jackson schlecht. Die Geschichte ist saugut erzählt und nah an der Zielgruppe, die mit verstaubten 80er-Jahre-Thrillern nichts am Hut hat, sondern mit Computern, Handys und Social Media aufgewachsen ist, was Holly Jackson auf geniale Weise zu ihren Gunsten nutzt.

Solltet ihr Teil 1 nicht gelesen haben, bekommt ihr genügend Updates, um in die Geschichte reinzukommen. Ich empfehle aber, mit „A Good Girl’s Guide“ zu starten, da einige Handlungsstränge fortgesetzt und bis zum Ende immer wieder aufgegriffen werden. Der Lovestory-Anteil rund um Pip und Ravi bleibt auch dieses Mal angenehm im Hintergrund und nimmt gerade so viel Raum ein, um glaubwürdig zu sein. Der Charakter Pip entwickelt sich nachvollziehbar weiter, das Finale ist ein Kracher und ach…. Schluss. Es ist alles gesagt. Ich bin begeistert.

 Fazit: Aktuell eine der besten Jugendthriller-Reihen.