Rezension

Perfekter Bildband zum Träumen!

Blau Türkis Grün - Mareike Guhr

Blau Türkis Grün
von Mareike Guhr

Bewertet mit 5 Sternen

Wer kann da weniger als 5 Sterne vergeben?

Ich bewundere Leute, die auf dem Wasser unterwegs sind. Egal wo. Es ist der Traum, den fast ein jeder hat, den aber nicht jeder verwirklichen kann. Weg. Ins Unendliche. Und Wasser hat eine unglaubliche Faszination. Wahrscheinlich weil erreichbar, aber doch irgendwie unbegreiflich. Wobei mir diese Tiefe des Meeres auch unheimlich ist! Mit Haien schwimmen gehört dann doch nicht zu dem, was ich in diesem Leben noch unbedingt tun muss.

Manche dieser Menschen können einem ganz wunderbar von den Erlebnissen und den Geheimnissen unbekannter Weiten erzählen. Mareike Guhr zum Beispiel. Sie ist Capitana auf der „la medianoche“ und als Skipperin unterwegs. Sie hat sich ins Meer verliebt. Und diese Liebe kommt in dem Bildband „Blau.Türkis.Grün“ voll rüber. Sozusagen rübergeschwappt. Aufpassen, dass man keine nassen Füsse kriegt. Fliegende Fische stinken schlimm, die Arbeit geht auf keinem Boot je aus, manche sind ein Wrack, wenn du nur zum Abendessen auf einer Nachbaryacht bist, du kommst wieder und dein Schiff ist nur noch einen Euro wert, man ist frei und doch gebunden, die Politik ist einem wurscht und es ist ein Abenteuer durch eine Wasserstrasse zu schleusen.

Ich bin begeistert von diesem Bildband. Er ist ein Behalti. Darf ins Bücherregal und sich ein wenig ausruhen. Genau genommen ins Bücheregal meines Ehegespons, der sich ebenfalls sofort in die tollen Fotos verguckt hat!

Die Autorin beschreibt die Atmosphäre auf der Medianoche, wenn sie durchatmet nach des Tagesmühn und weiß, warum sie dieses Leben gewählt hat:

„Es sind diese Momente. Nachts auf See. Der Vollmond scheint mit voller silberner Stärke auf mich herunter, und die Wellen plätschern sanft und glucksend an den Rumpf. Es ist wie im Traum. Es ist perfekt. Ruhiges Dahingleiten, vollkommener Frie-den. Die Welt ist weit weit weg".

Mareike Guhr kann gut erzählen. Sehr gut sogar. Ich mag ihren Stil.  Kurz und spannend. Fakten, Persönliches, Eindrücke von Wasser und Land. Es macht Spaß, sie zu begleiten. Hamburg – Haiti – Panamakanal – Marquesas – Samoa – Bali – Kapstadt – Französisch Guijana – Faial (da war ich schon mal) – Lissabon – Hamburg. Das sind die Stationen. Ganz grob. Reisekarte auf der Innenseite des hochwertig aufgemachten Bildbandes von Delius Klasen. Ich schätze die Reisebücher von Delius Klasing.  Sehr.

Am besten ist es am Ende der Reise Mareike selber wieder zu Worte kommen zu lassen:

„Nun habe ich drei Ozeane besegelt [Atlantik. Pazifik. Indischer Ozean.] Jedes Meer hat seine Schönheiten, aber sicherlich hat mich der Pazifik am stärksten beeindruckt, am nachhaltigsten beeindruckt, am weitesten weggetragen von meinem Kulturkreis. Der Pazifik ist am mächtigsten, am wenigsten besiedelt, am wenigsten erforscht – die größte Wasserfläche auf unserem Planeten. Eine riesige Fläche voll wunderbarem Blau."

Fazit: Ein Buch, das zum Träumen einlädt.

Kategorie: Reisen. Abenteuer. Bildband.
Verlag: Delius Klasing, 2018

Kommentare

Emswashed kommentierte am 19. Oktober 2018 um 20:53

Dem Meer sind wir ureinst entstiegen, allzeit zieht es uns dorthin zurück! Eine Fasziniation, die wahrscheinlich in unseren Genen begründet liegt.

Ein Stück Meer sollte jeder in seinem Bestand haben... bei mir ist es die Tiefsee.