Rezension

Reisebericht in eine unentdeckte Welt

Die Stadt des Affengottes - Douglas Preston

Die Stadt des Affengottes
von Douglas Preston

Bewertet mit 3 Sternen

Die Stadt des Affengottes von Douglas Preston, erschienen im der Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) am 4. September 2017.

Der Schriftsteller und Journalist Douglas Preston schließt sich einer archäologischen Expedition an die in der Mosquitia, einer unerforschten Region des östlichen Honduras, nach einer vergessenen Stadt, der Ciudad Blanca suchen will.

Mit modernster Technik bereiten sie die Expedition in das Honduras von Vorgestern vor, kämpfen aber bevor sie überhaupt da sind mit dem modernen Honduras.

Dies ist nicht wirklich der Bericht einer Fundstätte/Ausgrabung einer Kulturstätte. Preston nimmt uns mit in die Geschichte vor der Geschichte indem er uns von früheren Expeditionen berichtet und uns über die aktuellen Probleme die Honduras hat. Es gibt mehrere Gebiete wo die sagenumwobene Stadt des Affengottes sein könnte. So wird ein Lidar Scanner, ein für mich absolut faszinierendes Gerät, in ein klappriges Flugzeug gesetzt und mehrere erfolgversprechende Stellen gescannt. Als sich vor den Augen der Expeditionsteilnehmer eine ganze Stadt zeigt sind sie völlig aus dem Häuschen.

Es dauert noch lange Zeit bis Preston seinen Fuß in die Stadt setzen kann die er dort auf dem Bildschirm sehen konnte. Da Preston und die Mehrheit der Mitglieder keine Experten für Ausgrabungen sind geht es mehr um die Auffindesituation, die Widrigkeiten in einem Expeditionslager welches unter dem fast ständig fallenden Regen zu einem Schlammpool mit Ungeziefern wird, wo einen jeden Augenblick eine tötliche Schlange den Lebenshahn zudrehen kann. Das Gefährlichste was es dort im tiefen Dschungel gibt bringen sich die Expeditionsteilnehmer zurück in die Zivilisation.

Preston spricht viele verschiedene Themen in denen es um arm und reich geht  an und ich hoffe, dass sich daraus noch mehr entwickeln wird.

Was mir gar nicht gefallen hat ist die Art und Weise wie er in dem Buch mit Leuten umgeht die sich in einem offenen Brief an die für sie Indianer Jones Archäologe stören. Dabei hat er sich, wenn man sich den Quellennachweis ansieht recht großzügig an deren Veröffentlichungen bedient um das Buch schreiben zu können. Das wiederum ist zwar nicht verwerflich, aber ohne die Veröffentlichungen der Leute aus dem Quellennachweis hätte es wohl dieses Buch nicht gegeben und es wären nur diese kurzen Artikel in National Geographic und The New Yorker geworden.

Ich selbst bin mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen. Für mich ist eine archäologische Expedition bisher mehr kartieren, ausbuddeln, restaurieren gewesen. Dieses Buch ist mehr ein Reisebericht und das Auffinden einer neuen Grabengstelle und die damit verbundenen Gefahren.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 15. September 2017 um 00:56

Das gibt mir eine ziemlich genau Vorstellung von dem Inhalt des Romans zusammen mit deinen Beiträgen in der Leserunde, danke Galli. Nur dein SuB macht mir Sorgen. Sollte er nicht mal nach unten korrigiert werden, statt nach oben?!

Galladan kommentierte am 15. September 2017 um 13:02

Sollte er. Aber wann hat man zwischen den LR und Rezi Exemplaren auch noch Zeit Buecher vom SuB zu lesen?

Aber Roman trifft es nicht wirklich. Bei einem Roman wuerde ich mich nicht so ausfuehrlich mit dem Inhalt in der Rezension beschaeftigen.