Rezension

Riva und Hitomi

Die Hochhausspringerin
von Julia von Lucadou

Bewertet mit 5 Sternen

In einer vermutlich nicht allzu fernen Zukunft wird das Leben der Menschen komplett kontrolliert. Riva ist Hochhausspringerin, ein gefährlicher Sport, es gibt häufiger Unfälle mit tödlichem Ausgang, doch die Springer sind sehr beliebt bei den Menschen. Doch nun will Riva nicht mehr springen, sie wirkt lustlos, depressiv, zieht sich zurück. Doch zum ihre Wohnung halten zu können in einem der beliebtesten Häusern, weit weg von der gefürchteten Peripherie, muss sie ihren Vertrag erfüllen. Und dabei soll die Psychologin Hitomi ihr helfen. Sie schreibt Riva immer wieder auf ihrem Tablett an, doch Riva reagiert nicht. Was Riva (vermutlich) nicht weiß: Hitomi beobachtet sie über Kameras, hat Zugriff auf sämtliche Informationen. Doch auch Hitomi ist gefangen in dieser gläsernen Gesellschaft. Wer nicht genug schläft oder sich bewegt, bekommt eine Abmahnung. Auch ungewünschte Verhaltensweisen werden gerügt. Eigenständige Entscheidungen, selbständiges Denken wird nur in kleinen Dosen genehmigt.

Ein nüchterner Schreibstil, eine Geschichte, die ihre Wucht erst nach und nach entfaltet. Ein Buch, das mich noch lange beschäftigen wird.