Rezension

Ruhig und melancholisch

Die Rückkehr der Kraniche -

Die Rückkehr der Kraniche
von Romy Fölck

Bewertet mit 4 Sternen

Die Rückkehr der Kraniche – Romy Fölck

Eine sehr atmosphärische Familiengeschichte vor der wunderbaren Kulisse der Elbmarsch. Im Vordergrund stehen vier starke Frauen und die heilende Wirkung der Natur.

Wilhelmine hat ein entbehrungsreiches Leben hinter sich. Nun ist sie krank, ihr Zustand ist kritisch. Gepflegt wird sie seit Jahren von ihrer ältesten Tochter Grete. Nach einem Sturz Wilhelmines reisen auch ihre zweite Tochter Freya und Enkelin Anne an. Die vier Frauen haben kein gutes Verhältnis zueinander – zu viele Geheimnisse stehen zwischen ihnen. Jede einzelne trägt eine schwere Bürde mit sich herum, die sie den Anderen nicht anvertrauen kann. Doch nun, gegen Ende von Wilhelmines Leben, beginnt das Schweigen zu bröckeln. Vielleicht ist das die letzte Gelegenheit sich auszusprechen, sich zu versöhnen. Kann ihnen die Ruhe der Natur, die Wurzeln ihrer Herkunft, dabei helfen, aufeinander zuzugehen?

Es ist eine ruhige, gemächliche Geschichte, die oft melancholisch und schwermütig wirkt. Erzählt wird sie in einem sehr angenehmen, atmosphärischen Schreibstil. Gerade die große Rolle der Natur, der Elbmarsch und der Vögel hat mir sehr gut gefallen. Es ist wunderbar, auch sehr emotional, geschrieben.

Es sind gleich mehrere große Themen, mit denen Romy Fölck sich hier auseinandersetzt: das Ende eines Lebens, Konflikte zwischen Generationen und Schwestern, jahrzehntealte Geheimnisse, verpasste Gelegenheiten und nicht zuletzt die Liebe. Entstanden ist daraus ein eindrucksvolles Familienporträt vor dem Hintergrund einer wunderbaren Naturkulisse.

4 Sterne!