Rezension

Vier Frauen, drei Generationen, ein Zuhause

Die Rückkehr der Kraniche -

Die Rückkehr der Kraniche
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Leseempfehlung

Grete Hansen arbeitet als Vogelwartin auf einer Elbinsel. Sie ist bei der Mutter Wilhelmine in der Elbmarsch geblieben, als sie ihre Tochter Anne bekommen hat. Ihre jüngere Schwester Freya hat den Ort verlassen und ist nach Berlin gezogen, wo sie nach dem Studium eine Firma gegründet hat und sehr erfolgreich ist.

Romy Fölck, Jahrgang 1974, studierte Jura und arbeitete in der Wirtschaft, bevor sie mit ihrem Mann in den Norden zog und ihren Traum, Schriftstellerin zu werden, verwirklichte. Sie schreibt eine erfolgreiche Krimi-Reihe, die ebenfalls in der Elbmarsch angesiedelt ist. „Die Rückkehr der Kraniche“ ist ihr Debüt-Roman.

Das Cover gibt ganz wunderbar die Stimmung an der Elbe wieder und ist ein Hingucker.

Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der vier Frauen erzählt. Die fast achtzigjährige Wilhelmine erleidet einen Schwächeanfall, der Freya und Anne in die Elbmarsch zurückbringt. Das Verhältnis zwischen den Schwestern ist nicht gut, obwohl sie als Kinder eng verbunden waren. Auch das Verhältnis von Grete zu ihrer Tochter Anne ist nicht das beste, weil Grete ihr hartnäckig verschweigt, wer Annes Vater ist.

Diese vier Protagonistinnen sind detailliert und authentisch beschrieben. Es sind starke Frauen, die sich nach Anerkennung und Liebe sehnen, aber aufgrund ihrer Geschichte dies nicht zeigen können. Romy Fölck gelingt es auf herausragende Art, die vorsichtigen Annäherungen zwischen den Frauen untereinander sehr nachvollziehbar und empathisch zu beschreiben. Es gibt viele berührende Szenen, die zeigen, wie wichtig die vier füreinander sind.

Daneben spielt insbesondere für Grete die Natur eine überaus wichtige Rolle. Der Autorin gelingt es auch hier hervorragend, die Landschaft zu beschreiben und in den Roman einzubeziehen.

Fazit: ein einfühlsamer und bewegender Roman, eine absolute Leseempfehlung