Rezension

Schöne Reise in die Vergangenheit

Die Jasminschwestern - Corina Bomann

Die Jasminschwestern
von Corina Bomann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als Melanie gerade von einem Job im Ausland zurückkommt, erfährt sie, dass ihr Verlobter einen schweren Autounfall hatte und im Koma liegt. Eigentlich wollen die beiden bald heiraten, doch nun ist die Zukunft ungewiss. Nachdem das Koma schon eine Weile anhält, reist Melanie für eine Weile zu ihrer Urgroßmutter und Großmutter, um sich etwas abzulenken. Um ihrer Urenkelin Mut zu machen und auf andere Gedanken zu bringen, macht sich Hanna, die Urgroßmutter, daran, Melanie ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Dabei weiht sie Melanie in Geheimnisse ein, die sie bisher ihrer Familie verschwiegen hat.

Der Schreibstil von Corina Bomann ist anschaulich und gut zu lesen. Die Geschehnisse kann man sich gleich bildlich vorstellen. Die Perspektive wechselt dabei zwischen einem Erzähler, der das Geschehen aus Melanies Sicht beschreibt, und der Ich-Erzählerin Hanna. Mit voranschreitender Erzählung rückt Melanies Situation zunehmend in den Hintergrund und das Leben von Hanna wird zur Hauptgeschichte. An sich ist dies nicht schlimm, da es sich um eine sehr spannende Lebensgeschichte mit vielen überraschenden Wendungen handelt, allerdings wirken die Kapitel, die in der heutigen Zeit spielen, zunehmend wie notwendige Einschübe, die nur gemacht werden, weil Melanies Situation nun einmal der Aufhänger für das Erzählen von Hannas Geschichte war. Ich habe mir deshalb im Nachhinein gewünscht, dass das Buch rein als historischer Roman ausgelegt gewesen wäre und der Aufhänger in der Gegenwart weggelassen wäre.