Rezension

Schwer reinzukommmen, aber interessant

Swing Time - Zadie Smith

Swing Time
von Zadie Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Auch wenn sich die Überschrift widersprüchlich anhört - das Buch fand ich einerseits nicht einfach zu lesen, aber trotzdem faszinierend. Man braucht recht lange um in das Buch wirklich hineinzukommen, denn der Stil von Zadie Smith ist nicht alltäglich und nicht ganz einfach zu lesen. Dazu kommt, dass das Buch auf zwei Zeitebenen spielt und man also ständig aufpassen muss, in welcher der beiden man sich befindet. 
Die Ich-Erzählerin lernt als kleines Mädchen Tracey kennen, beide tanzen als Kinder in einer Tanzschule und lernen klassisches Ballett, Stepptanz und Gesang. Natürlich träumen beide von einer Tänzerinnenkarriere, doch ihre Träume gehen nicht in Erfüllung. Statt dessen wird die Erzählerin die persönliche Assistentin von Aimeé, einem Popstar mit unendlich viel Geld, die in vielen Facetten an Madonna erinnert. Als Aimée eine Schule in Afrika gründen will, sucht die Erzählerin dort ihre Wurzeln. 
Das Buch fasziniert dadurch, dass es so viele Facetten eines Lebens zeigt. Sowohl die Erzählerin als auch Tracey haben einen hellhäutigen und einen dunkelhäutigen Elternteil, das hat tiefgreifenden Auswirkungen auf ihr Leben. Beide stehen mehrfach an einem Scheideweg, die Wahl des Weges hat weitreichende Konsequenzen. Trotzdem bleiben da immer Abhängigkeiten, denen man sich nicht entziehen kann.

In weiten Teilen hat mich das Buch an "Meine geniale Freundin" von Elena Ferrante erinnert, aber es ist doch ganz anders.

Auch wenn ich zum Lesen des Buches lange gebraucht habe und man es nicht einfach "weglesen" kann, so hat es mich doch begeistert und ich empfehle es weiter, denn es lohnt sich!