Rezension

Schwere Zeiten - authentisch erzählt

Die Töchter des Geistbeckbauern -

Die Töchter des Geistbeckbauern
von Antonia Brauer

Bewertet mit 5 Sternen

Antonia Brauer nimmt uns in dem ersten Band der Saga um die Töchter des Geistbeckbauern mit in die Anfänge des 20. Jahrhunderts,  auf einen Hof in der Hallertau.
Das Cover ist sehr schön gestaltet. Dezente Farben, der Hopfen als Mittelpunkt der örtlichen Landwirtschaft. Dazu die Zeichnung des Hofs und ein altes Foto, die die Gestaltung abrunden.
1911 wird Wally, die jüngste Tochter, geboren. Der Fokus der Geschichte liegt auf ihrem Schicksal. Wir erleben mit, wie sie, trotz des schweren Hoflebens, behütet und geborgen aufwächst. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen zwingen die Familie zu folgenschweren Entscheidungen. Wally,  die jüngste und gescheiteste Tochter, muss den Hof verlassen und sich in München eine Stelle als Dienstmagd suchen. Damit verbunden ist auch, dass sie auf ihre große Liebe Ludwig verzichten muss.
Antonia Brauer hat, basierend auf den Erinnerungen ihrer Oma, einen tollen Roman geschrieben. Der Leser wird in den Sog dieser Geschichte gezogen. Man leidet und freut sich mit den Protagonisten,  die allesamt sehr authentisch gezeichnet sind. Die Beschreibungen der damaligen Zeit führen einem vor Augen, dass nicht nur das Hofleben hart war, sondern auch die geltenden Regeln des sozialen und wirtschaftlichen Lebens. 
Hier ist wirklich ein wunderbarer historischer Roman gelungen, der ein eindringliches Portrait der damaligen Zeit wiedergibt.  Im Kopf entstehen die Bilder zu dem Erzählten und am Ende möchte man nur eins, unbedingt weiterlesen.
Von mir eine klare Leseempfehlung.