Rezension

Skandal und treffendes Urteil

Skandal & Vorurteil -

Skandal & Vorurteil
von Amanda Quain

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem Drogenskandal um ihren Exfreund ist Georgie Darcy‘s Ruf an der Pemberly Academy ruiniert. Doch das will sie nun wieder in Ordnung bringen. Zum Glück kann sie mit Avery einen alten Freund zurückgewinnen, der sie bei ihrem Vorhaben unterstützt. Und dann will sie auch noch ihren Bruder Fitz mit der lieben Elizabeth Bennet verkuppeln.

„Skandal und Vorurteil“ ist irgendwie angelehnt an „Stolz und Vorurteil“ - und dann irgendwie doch wieder nicht. Denn bis auf dieselben Namen einiger weniger Figuren hat dieses Buch kaum Gemeinsamkeiten mit dem Klassiker, angefangen damit, dass Georgies Geschichte in der heutigen Zeit spielt und es in erster Linie um ihr (Liebes)leben geht. 

Zu Anfang habe ich mich mit der Geschichte wirklich schwer getan. Zunächst kam es mir vor als höre ich den zweiten Band einer Reihe. Es gibt bereits so viel Vorgeschichte, die wir als Leser/-in nicht kennen. Doch das wird dann zum Glück noch nachgeholt und die Protagonistin erzählt uns in Kürze, was vorgefallen war.

Stellenweise erschien mir die ganze Geschichte jedoch etwas übertrieben. Nur weil Georgie einen Drogendealer entlarvt hat, sollen sie nun alle an der Academy hassen? Und zwar aus dem Grund, dass sie nun keinen Dealer mehr haben und dieser Dealer zudem noch super beliebt war? Ich würde doch mal behaupten, in der breiten Masse der Schülerschaft wird es doch sicherlich auch solche geben, die keine Drogen nehmen und denen es einfach Schnuppe ist, was da vorgefallen ist. 

Die Protagonistin machte es mir außerdem alles andere als leicht, sie zu mögen. Georgie ist naiv, ich-bezogen, egoistisch und lernt leider nicht aus ihren Fehlern.

Auch die Haupthandlung ist für mich sehr an den Haaren herbeigezogen und mit einem einfachen offenen Gespräch mit ihrem Bruder hätte Georgie bereits alle Probleme aus der Welt schaffen können. Mir erscheint es total absurd, dass sie sich von ihrem Exfreund erpressen lässt, obwohl er genau genommen gar nichts gegen sie in der Hand hat.

Doch mit der Zeit wurde es glücklicherweise immer besser. Avery ist einfach klasse! Und die Liebesgeschichte toppt einfach alles und stellt meine vorangegangene Kritik zum Glück in den Schatten. Sie ist super süß, sodass ich sie gern weiter verfolgt habe. Irgendwann hatte sie mich so sehr gepackt, dass ich das Zuhören nur ungern unterbrochen habe. Und das macht für mich auch einen großen Teil einer guten Geschichte aus.

Wer süße Teenie-Liebesgeschichten liebt, kann hier trotz einiger Mängel guten Gewissens zugreifen.