Rezension

Spannend, trotz einiger Kritikpunkte

The Run. Die Prüfung der Götter
von Dana Müller-Braun

Bewertet mit 4 Sternen

Die Aufmachung des Buches ist einfach genial! Da Cover an sich ist relativ schlicht, aber bei genauerem Hinsehen erkennt man doch einige Details. Was aber ein ganz besonderer Hingucker ist, ist die Karte im inneren, die alle wichtigen Orte in der Handlung markiert. Wirklich toll!

 

Weil mich der Klappentext schon bei der Ankündigung zum Buch super neugierig gemacht hat, konnte ich es kaum erwarten loszulegen.

Ich kam sehr gut in die Geschichte rein, obwohl die Welt mit den verschiedenen Göttern relativ komplex ist. Ich denke, der Schreibstil machts möglich. Der hat mir nämlich sehr gut gefallen. Man bekommt am Anfang der Geschichte gerade so viele Informationen hingeworfen, dass man nicht überfordert wird, aber trotzdem eine Vorstellung von der Welt bekommt. Später wir alles sehr spannend und lebhaft beschrieben, wodurch ich das ganze relativ schnell lesen konnte.

Natürlich lernt man zu Beginn des Buches auch die Protagonistin Sari kennen. Sie ist trotz einer sehr tragischen Hintergrundgeschichte eine unglaublich starke Person, die sich für andere einsetzt und über sehr viel Temperament verfügt, was in ihrer Position nicht immer direkt vorteilhaft ist.

Eine weitere wichtige Figur ist Keeran. Ihn umhüllt bis zu den letzten 100 Seiten ein großes Fragezeichen. Das was er sagt und tut wiederspricht sich immer wieder, was ihn für mich am Anfang als eher unglaubwürdig dastehen lassen hat, bis weit nach der Mitte des Buches war er für mich sehr unnahbar. Ich bin davon überzeugt, dass er als Charakter genauso angelegt ist, da später das allermeiste absolut Sinn ergibt, aber in den ersten drei Vierteln der Geschichte hat er mich total ratlos zurückgelassen.  

Eine Geschichte lebt aber auch von ihren Nebencharakteren, die mir auch total gut gefallen haben. Sie hatten teilweise sehr detaillierte Hintergrundgeschichten und waren manchmal greifbarer als Keeran..

Wenn wir schon bei „Am Ende ergibt das allermeiste Sinn“ sind, das lässt sich nicht nur über Keerans Verhalten sagen, sondern auch über andere Dinge im Buch sagen. Die Handlung zum Beispiel. Ich hatte lange keine Ahnung, wo das Ganze hingehen könnte, und ich war ziemlich verwirrt. Ob das jetzt gut war, oder nicht kann ich nicht so ganz sagen, aber es hat auf jeden Fall bewirkt, dass ich weiterlesen wollte, auch wenn mich das gleichzeitig beim Lesen gestört hat (ergibt wenig Sinn? Finde ich auch!). Zusammen mit dem Punkt, den ich zu Keeran erläutert habe, macht das für mich leider einen Kritikpunkt aus. Auch wenn ich alles rückblickend schlüssig finde, kann es für mich eigentlich nicht sein, dass ich erst nach ¾ der Geschichte eigentlich kapiere, worum es eigentlich geht.

Schön fand ich, das am Anfang fast aller Kapitel etwas zu den Göttern und der Geschichte der Reiche stand. Wenn man gegen Ende den Weltenbau und die Handlung durchschaut hat, haben diese Ausschnitte nochmal mehr an  Bedeutung gewonnen. Am Ende erkennt man, wie gut durchdacht das Ganze ist, Respekt dafür!

 

Fazit: Eine Hammer-gute Idee! Der Weltenbau ist der Wahnsinn, leider wurden viele Dinge erst sehr spät im Buch aufgelöst,  was mich sehr verwirrt und den Lesefluss stellenweise unterbrochen hat, weswegen ich einen Stern abziehe. Dennoch meiner Meinung nach lesenswert!