Rezension

Spannender Krimi!

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge - Alexander Oetker

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
von Alexander Oetker

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Spinnennetz als Krimi. Erst weitläufig, zieht sich das Geschehen immer mehr zusammen.

Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, die Polizistin Zara und ihre skrupellose Zwillingsschwester Zoe.
Schon im ersten Band haben die beiden einen Rollentausch vollzogen, nachdem sie jahrelang keinen Kontakt hatten, nun ist es wieder so weit: Es steht eine Aktion der Europol an, die Zara eher ihrer Schwester zutraut, denn ihre eigenen Stärken liegen mehr im Ermitteln als im Befreien von Personen.

Oetker schreibt in relativ kurzen Kapiteln aus der einen oder anderen Sicht. Schon zu Beginn führt er sehr viele Akteure auf diese Weise ein, was einerseits den Leser arg fordert (Wer ist Ermittler? Wer Mafiaboss? Wer kleiner Handlanger?), andererseits das Gefühl erzeugt, man befinde sich außen an einem Spinnennetz, da auch die Orte der Kapitel sehr weit gestreut sind.
Als sich das Geschehen mehr zuzieht, verstärkt sich dieses Gefühl: Es bewegt sich alles auf einen bestimmten Punkt zu, und erst sehr spät wird klar, welcher das ist.

Das Buch ist für mich ein toller Pageturner;

Die Verständnisprobleme (die sich für mich ergaben, weil gerade zu Beginn nicht allzu behutsam eher Wissensdefizite angedeutet als erleuchtet wurden, wenn man Band 1 nicht kannte), wollte ich durch Weiterlesen aufarbeiten, und das ist zum Glück aufgegangen.
In meinen Augen also ein Buch, das Vielleser wegschnurpsen werden wie nichts, und das einen hohen Spannungsfaktor liefert.
Kleine logische Fragezeichen, die dem grundsätzlichen Szenario geschuldet sind, vermindern die Note, aber zwischen 3 und 4 Sternen wähle ich die 4, weil es so angenehm und leicht war, in die Welt einzutauchen und direkt drin zu sein. Das hat Oetker wirklich toll geschafft.