Rezension

Zwillingsspiel

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge - Alexander Oetker

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
von Alexander Oetker

Bewertet mit 3 Sternen

Zoe und Zara sind zwar Zwillinge, aber obwohl beide wunderschön und genial sind, brillieren sie auf jeweils anderen Gebieten. Während die eine als Profilerin in Europol. Karriere macht, ist die andere ein kriminelles Genie. Zara, der Polizistin, kommt das zugute. Sie kann oder will keine Gesetze übertreten, deshalb bitte sie Zoe, einen gefährlichen Fall für sie zu unternehmen. Ihnen ist ein umgedrehter IS-Mann abhanden gekommen, und wenn der nicht rechtzeitig befreit wird, verliert er nicht nur seinen Kopf, sondern Europol auch das Wissen über diverse Anschläge in Europa. Dafür muss Zara in der Zeit Zoes Platz als Verbrecherkönigin neben dem Paten von Südeuropa einnehmen - eine Aufgabe, die für sie fast unmöglich zu bewältigen ist. 

Vorneweg: Der Schreibstil ist wirklich sehr routiniert und rasant und Oetker hat bestimmt viel Ahnung von den Verhältnissen in Frankreich, Spanien, Italien und Marokko. Diese Leistung möchte ich ihm gar nicht absprechen, ganz im Gegenteil, das war interessant zu lesen. Womit ich auf Dauer gar nicht klar gekommen bin, sind die übermenschlichen Fähigkeiten von Zoe. Schon mit Anfang 20 ist die dermaßen abgebrüht, dass ihr alles gelingt und jetzt ist sie wahrhaft unstoppable. Gegen sie wirkt Supermann wie ein Anfänger und Wonderwoman kann einpacken. Nach dem ersten Drittel des Buches verlor sich für mich die Spannung, verpuffte ins Nichts, weil ich sicher war, dass Zoe das schon packen würde. Zara ist auf ihre Art nicht anders, wie sie sich mal eben in Zoes Leben einfühlt und selbst den Lover erkennt, ist schon faszinierend. Und dann ausgerechnet bei zwei solchen Superfrauen gelingt einem Terroristen, was ihm am Ende in dem Hotel gelingt - ohne eine Erklärung. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Von daher war es zwar eine schnelle Lektüre, aber keine, die mich nachhaltig beeindrucken oder im Gedächtnis bleiben wird.