Rezension

Spannender Lesegenuss

Das Los - Tibor Rode

Das Los
von Tibor Rode

Bewertet mit 4.5 Sternen

Für was bist du bereit, deine Seele zu verkaufen?
Diese Frage müssen sich vier Menschen in verschiedenen Teilen der Welt stellen, als ihnen ein mysteriöser Mönch die Teilnahme an einem jahrhundertealten Spiel anbietet. Ihr Einsatz: alles, was sie besitzen. Der Gewinn: ein Preis von unermesslichem Wert...

Tibor Rode erzählt seine Geschichte, die in zwei Zeitebenen spielt, in anfangs fünf Handlungssträngen. Der eine Strang spielt im 18. Jhd, die anderen vier Stränge erzählen in der Jetztzeit das Leben der vier "Auserwählten" in vier verschiedenen Städten in den unterschiedlichsten Teilen der Welt: Hamburg, New York, Las Vegas und Mumbai. 
Anfangs musste ich mich richtig überwinden, die Lektüre des Romans zu beginnen, die vielen Seiten schreckten mich ab. Aber nachdem ich mich (Gott sei Dank!) aufgerafft hatte, war ich schon nach kürzester Zeit mittendrin in der Geschichte, völlig gefangen in der sich ständig steigernden Spannung, ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die Seiten flogen nur so dahin, denn der Autor beschreibt sowohl die Charaktere als auch die Szenen und Handlungen in so lebensnaher Weise, dass ich immer einen richtigen Film dazu im Kopf hatte - dies gelingt bei mir nur selten!
Ein besonderer Reiz war für mich, dass auch historische Personen mitspielen, bekannt waren mir sofort Giacomo Casanova, Friedrich der Große und Papst Clemens XIII. Dass auch Calzabigi und Marie wirklich lebten, erfuhr ich erst im Nachwort.
Die Auflösung der Geschichte hat mich ebenfalls zufrieden gestellt, auch wenn ich schon eine Zeit vorher eine Ahnung hatte, wie diese wohl sein könnte. Den Mörder "wusste" ich sofort, hoffte den Rest des Buches, dass ich nicht Recht haben möge, aber leider... Das war einfach zu offensichtlich.

Ein weiterer kleiner Minuspunkt, und da kann der Autor nichts dafür, ist die Bezeichnung "Thriller" für diesen wunderbaren, spannenden, mitreißenden Roman. Es gibt weder einen Hauptprotagonisten, der gegen irgendwelche Gewalt zu kämpfen hat, noch ist die Spannung zu rasant oder atemraubend, wie es zu einem Thriller gehört.

Ich vergebe 4,5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung