Rezension

Spiegelt den Zeitgeist wieder

Mord in der Charing Cross Road -

Mord in der Charing Cross Road
von Henrietta Hamilton

Bewertet mit 5 Sternen

          Eine antiquarische Buchhandlung im London der 1950er Jahre: Der Teamgeist, wie man heute sagen würde, ist gut. Wie in jedem Team gibt es jedoch den Ausreißer, der sich unbeliebt macht. Und ausgerechnet er wird ermordet. Die Polizei ist überzeugt, dass er innerhalb der Belegschaft zu suchen ist, kommt aber nicht so recht zu einem Ergebnis. So sieht sich Buchhändlerin Sally genötigt, zusammen mit Johnny, dem Enkel des Inhabers, eigene Überlegungen anzustellen. 

Ein bisschen altmodisch ist der flüssig zu lesende Schreibstil schon, dadurch fühlt man sich aber gut in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg versetzt. Die Mitarbeiter sind zahlreich und nicht alle ausführlich beschrieben, aber die Hauptpersonen werden sehr gut charakterisiert und wirken authentisch. Besonders gut gefällt mir, dass dieser Krimi weitgehend frei ist von blutigen und gewalttätigen Szenen. Was mir ein wenig fehlt ist der für die älteren englischen Krimis typische, eingestreute trockene, etwas skurrile Humor. Trotzdem finde ich den Krimi von der ersten bis zur letzten Seite spannend und kann ihn uneingeschränkt empfehlen.