Rezension

Starkes und bewegendes Werk

Nach uns der Sturm -

Nach uns der Sturm
von Vanessa Chan

Vanessa Chans Debütroman „Nach uns der Sturm“ ist ein literarisches Meisterwerk, das die bewegende Geschichte der Familie Alcantara in Malaya (heute Malaysia) während der turbulenten Jahre von 1935 bis 1945 erzählt. Das Buch fängt die komplexen historischen und emotionalen Landschaften dieser Zeit ein und vermittelt eindrucksvoll das Leid und die Hoffnung einer Familie unter britischer und japanischer Besatzung.

Die Erzählweise ist spannend und kurzweilig, was durch den häufigen Perspektivwechsel der Charaktere unterstützt wird. Dies ermöglicht es dem Leser, die brutalen Auswirkungen der Besatzung aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Mutter Cecily, die im Glauben, das Richtige zu tun, Verrat begeht und damit das Schicksal ihrer Familie besiegelt. Ihre Tragödie und der innere Zerfall sind herzzerreißend und zeigen die tiefgreifenden menschlichen und moralischen Konflikte jener Zeit.

Chan gelingt es meisterhaft, die Atmosphäre des besetzten Malaya einzufangen. Die Beschreibung von Angst, Unterdrückung, Hunger und der ständigen Bedrohung durch Gewalt ist eindrucksvoll und einfühlsam. Die Charaktere sind vielschichtig und gut entwickelt, jeder mit eigenen Stärken und Schwächen, was ihre individuellen und kollektiven Entwicklungen authentisch und nachvollziehbar macht.

Insgesamt ist „Nach uns der Sturm“ ein starkes und bewegendes Werk, das die Schrecken der Besatzung und die Auswirkungen auf das menschliche Zusammenleben eindrucksvoll darstellt. Die flüssige und angenehme Schreibweise der Autorin macht es zu einem fesselnden Leseerlebnis.