Rezension

Stellenweise hochdramatisch

Die Welt in allen Farben - Joe Heap

Die Welt in allen Farben
von Joe Heap

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sehen zu lernen ist ein Fulltimejob

Nova und Kate. Zwei Frauen, zwei Schicksale und doch eine gemeinsame Zukunft? Nova war blind und wurde durch eine moderne Operationsmethode auf den Weg zum Sehenden gebracht. Kate ist in ihrer Beziehung gefangen als sie Nova begegnet. Beide versuchen gemeinsam ein lebens- und sehenswertes Leben zu führen.

Das Cover hat mich gleich angesprochen. Das Dunkel bricht auf und man sieht Farben. So stellt man es sich vor, wenn jemand der blind war plötzlich sehen kann.

Mir war nicht bewusst wie man Sehen lernen muss. Irgenwie dachte ich das sei sofort da. Doch es erscheint logisch, das Nova alle Schritte des Sehen lernens wie ein Baby begreifen muss.
Das kam in diesem stellenweise, hochdramatischen Buch gut rüber. Man muss es sich wohl bisschen vorstellen wie bei einem Autisten, der auch eine andere Art hat Dinge zu sehen und sich auch mit Gesichtern recht schwer tut. Man kann Regeln lernen und muss sie dann auf die verschiedenen Situationen anwenden.

Das ist aber nicht Novas einziges Problem. Als lesbische Frau ist es für sie, die die Gefühle anderer nicht an deren Mimik ausmachen kann um vieles schwerer jemanden zu finden, der wie sie denkt.

Kate kann sehen, leidet aber unter Panikattacken. Diese werden auch im Buch sehr gut beschrieben, mit samt der Hilflosigkeit der Person den anderen nicht beschreiben zu können was diese Attacken auslöst.
Dabei scheint es für den Leser so einfach, da Kate genau weiß wer diese Probleme in ihr auslöst.

Hier wird über viele Probleme geschrieben. Das sehend werden, die Homosexualität, Gewalt in der Ehe, Gewalt am Arbeitsplatz,...

Alles in allem aber ein runder Roman, der sich am Ende sogar ein wenig anfühlt wie ein Thriller.
Ich habe es vor Spannung streckenweise nur schwer aushalten können, aber ich bin da auch kein Maß, da ich solche Bücher normalerweise nicht lese.