Erwartungen wurden leider nicht erfüllt
Bewertet mit 2.5 Sternen
Nova ist seit Geburt an blind. Nun, im Erwachsenenalter, hat sie die Möglichkeit, durch eine OP sehen zu können. Sie lässt sich darauf ein und muss fortan "sehen lernen": Ihr Gehirn muss die neuen Eindrücke verarbeiten und begreifen können. Im Krankenhaus kreuzen sich ihre Wege mit Kate, die durch einen Sturz ebenfalls in Behandlung ist.
Die Leseprobe zu "Die Wlt in allen Farben" von Joe Heap hatte mir sehr gut gefallen: Nova kam mir sehr sympathisch vor, Kates Situation war nicht konkret einzuordnen und die Vorstellung des "sehen lernens" sehr spannend.
Leider konnte das Buch die geweckten Erwartungen aus der Leseprobe nicht erfüllen: Nova war mir zwar auch durch den gesamten Verlauf der Handlung sympathisch, allerdings hat man nichts außerhalb des Themas "sehen lernen" von ihr erfahren, was ich sehr schade fand.
Kate fand ich sehr enttäuschend, sie blieb blass und nicht greifbar. Die ganze Geschichte um sie fand ich sehr konstruiert und gerade dem Ende hin sehr an den Haaren herbeigezogen.
Einziger Lichtblick waren für mich Novas "Seh-Regeln". Diese Regeln, die sie die gesamte Handlung hinweg aufstellt, um sich ihre neuen Eindrücke begreifbar zu machen, waren sehr spannend und unterschiedlich gestaltet. Sie haben mir als Leserin einen neuen Blick darauf gegeben, wie "umfangreich" ein ein für mich fast schon nebensächlicher, vor allem aber selbstverständlicher Aspekt wie das sehen ist.