Rezension

tolle Idee

Escape Room - Nur drei Stunden - Chris McGeorge

Escape Room - Nur drei Stunden
von Chris McGeorge

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Cover ist toll ! Die Blutspritzer sehen so echt aus, weil sie richtig glänzen, das ich gefragt wurde, ob ich Nasenbluten gehabt hätte.

Da ich die Exit-Spiele liebe und bald selbst in einen Escape Room gehe, dachte ich, dieser Krimi ist genau mein Fall. Die Grundidee gefällt mir gut. Jemand wacht in einem Raum mit 5 anderen Leuten auf, die er nicht kennt und muß einen Mord aufklären, wofür er nur begrenzte Zeit hat. Das Setting erinnert an Agatha Christie : Eine Gruppe Menschen, die nicht weg kann (Zug, Schiff, Schloß bei Unwetter oder Insel) und einer von ihnen ist der Mörder. Nur, dass hier das Ganze etwas moderner ist.

Es beginnt spannend, aber irgendwie wirkt alles sehr künstlich und konstruiert. Die Dialoge, das Vorgehen des Protagonisten um den Mord aufzuklären und sein Handeln sind für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Auch was die Anderen sagen und tun erscheint mir angesichts der Situation, in der sie sich befinden, nicht wirklich authentisch. Die meisten Leute würden anders reagieren, irgendwie panischer, aufgebrachter. Das Ganze wirkt etwas wie ein Bühnenstück. Mich hat von Anfang an gewundert, dass der Mörder selbst lieber in den Tod geht, als sich durch Outen zu retten. Irgendwann kam dem Protagonisten auch dieser Gedanke (ich glaube nach 200 Seiten), wurde aber nicht weiter verfolgt. Das klingt alles sehr negativ, aber davon abgesehen, ist es schon eine spannende Geschichte.

Von Seite 230 bis 294 wird die Vorgeschichte erzählt und das, was vorher nur Auszugsweise berichtet bzw. angedeutet wurde, wird nun geschildert. Das ist richtig spannend und überraschend. Auch ist es viel besser geschrieben als der erste Teil des Buches finde ich. Dieses 3. Viertel des Buches ist ein richtig spannender Krimi. Die Auflösung danach, die Rolle des Opfers und  das mit dem Anwalt, lässt meiner Meinung nach noch viele Fragen offen. Es ist irgendwie nicht rund und einiges ergibt für mich keinen Sinn. Das Finale ist auch nicht mein Fall. Ich finde, es passt weder zum Buch, noch sind die Beweggründe des Täters nachvollziehbar (Rache ja, aber die Begründung für die Art und Weise wie, nicht).

Tolle Idee, aber die Umsetzung hat ihre Mängel. Es ist trotzdem spannend und lässt sich gut lesen, lässt aber viele Fragen unbeantwortet.