Toller Auftakt der Reihe!
Bewertet mit 4 Sternen
Das Cover finde ich total schön! Der Umschlag ist durchsichtig und zaubert dem Mädchen auf dem Buch ein schönes Kleid.
Einstieg: Ich habe mich wirklich sehr auf das Erscheinen dieses Büchleins gefreut, denn ich habe es schon lange im englischsprachigen bewundert, aber es mir im Endeffekt dann nie zugelegt und jetzt hatte ich die Chance dazu, es auf Deutsch zu lesen. Der Klappentext hat mich TOTAL angesprochen, da ich ja auch Dystopien liebe. Ich habe auch schnell einen Einstieg in das Buch gefunden, denn die Welt ist eigentlich ziemlich selbsterklärend und die Geschichte ist direkt von Anfang an spannend.
Die Welt von Orlèans hat als Staatsform eine Monarchie und alle Menschen sind grau. Sie sind langweilig, man könnte sagen hässlich. Doch dann gibt es da auch die Belles, die einzigen, die bereits schön geboren wurden, und von der Göttin der Schönheit die Fähigkeit verliehen bekommen haben, andere Menschen schön zu machen. Allerdings kann Schönheit auch schnell gefährlich werden, wenn man nicht genug davon bekommen kann…
Camelia will unbedingt die Favoritin des Königshauses werden, doch nur eine aus ihrem Jahrgang wird die Ehre zuteil und auch ihre Schwestern haben das gleiche Ziel. Camelia hält sich nicht so gerne an Regeln, sondern experimentiert lieber und zieht ihr eigenes Ding durch. Eigenschaften, die nicht so ganz zu der geforderten Gehorsam passen, die gefordert wird. Sie wirkt zu Beginn einigermaßen naiv, da die Belles doch recht abseits von der Gesellschaft aufgezogen werden, und daher nicht so viel Erfahrung mit dem Umgang mit Menschen haben. Camelia ist sehr ehrgeizig und selbstbewusst. Jedoch macht sie in dem Buch eine ziemlich große Charakterentwicklung durch, indem sie herausfindet, dass die Welt, wie sie sie zu kennen geglaubt hat, noch ganz andere, dunklere Seiten hat… Insgesamt fand ich Camelia sympathisch und sie ist ein ziemlich komplexer Charakter.
Das Buch war alles in allem sehr interessant, da ich die beschriebene Welt unheimlich faszinierend fand und man auch immer wieder Parallelen zu unsere heutigen Gesellschaft sieht, die durch die ganzen „perfekten“ Instagrammodels und Stars ja ein ziemlich festes Schönheitsideal entwickelt hat, mit dem schon früh junge Mädchen in Kontakt kommen, und beginnen, an sich selbst und ihrer Schönheit zu zweifeln. Genauso wie das Problem der Schönheitsindustrie thematisiert wird. Jeder will immer schöner und besser sein. Man sehe also, das Buch hat auch eine ziemlich aktuelle Bedeutung. Gleichzeitig blieb das Spannungsniveau auch oftmals sehr weit oben, da es immer wieder neue, überraschende Wendungen gab. Nur an manchen Stellen hat sich das Buch ein wenig gezogen, sodass sich bei mir kein richtiger Lesefluss einstellen konnte, weswegen ich das Buch dann doch an der ein oder anderen Stelle mal weglegen musste. Abgesehen davon bin ich allerdings gerne in die Geschichte der Belles eingetaucht und habe mich gut unterhalten gefühlt. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es ließ sich wirklich leicht und schnell lesen.
Fazit:
Ein faszinierendes, dystopisches Buch, das aktuelle Probleme unserer Gesellschaft anspricht.
Bewertung:
4 von 5 Sternen
Vielen Dank an Mainwunder und Thienmann-Esslinger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!