Rezension

Toller Auftakt einer Familiensaga

Tal der Tausend Nebel - Noemi Jordan

Tal der Tausend Nebel
von Noemi Jordan

Bewertet mit 5 Sternen

Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass wohl ein wirklich großer Pluspunkt dieser Romanreihe die Tatsache ist, dass die Autorin Naomi Jordan weiss, worüber sie schreibt.
Vor zwei Jahrzehnten heiratete sie in einen hawaiischen Clan ein und besuchte die Insel über die Jahre sehr häufig. Die Liebe, die dadurch zu den Bewohnern und der exotischen Landschaft entstand, spürt man in nahezu jeder Zeile des Romans und nicht nur das. Ihre Beschreibungen von Land und Leuten wirken einfach unglaublich echt und man hat den Eindruck, auf eine Reise mitgenommen zu werden. Man lernt aber auch unglaublich viel über die Geschichte Hawaiis und so ist „Tal der Tausend Nebel“ viel mehr als „nur“ ein leichter Frauenroman.
Im Mittelpunkt des Romans steht zum einen eine Geschichte, die im 19. Jahrhundert spielt. Hier geht es um die deutsche Eliza und ihrem hawaiischen Kelii. Gleichzeitig aber auch eine Geschichte im 21. Jahrhundert, in der die Maja, eine Deutsche mit hawaiischen Wurzeln und der Hawaiianer Keanu die Protagonisten sind. In beiden Zeiten stoßen die jeweiligen Protagonistinnen auf ihre ganz eigenen Probleme und doch sind sie gar nicht so unterschiedlich. Diese beiden Storys werden dadurch miteinander verwoben, dass Eliza und Maja auf besondere Weise miteinander verbunden sind. Diese Verbindung ist wirklich sehr gut gelungen und der Leser findet sich problemlos in den unterschiedlichen Zeiten zurecht.
Ohja, die Liebe! Davon gibt es wirklich viel in diesem Roman! Und auch eine Portion Kitsch ist vorhanden… doch was wäre ein Liebesroman ohne Kitsch und Klischees? Ich finde, das gehört einfach dazu und muss so sein. Zumal es sich hier wirklich in Grenzen hält. Fesselnd fand ich besonders auch die Legenden der Hawaiianer und die Beschreibungen der Heilkünste der Kahuna.

Den Schreibstil der Autorin finde ich ausgesprochen schön. Dieser wird natürlich auch untermalt durch die extrem tollen Beschreibungen, die ich oben bereits erwähnt habe. Dies kommt auch sämtlichen Protagonisten zugute, die nicht nur toll gelungen sind, sondern alle einen ganz besonderen und sehr sympathischen Charakter aufweisen.
Man rätselt über die Verbindungen der Protagonisten. Hofft und bangt um deren Liebe. Man staunt und leidet und genießt einfach diesen wundervollen Ausflug in das exotische Land.
Der Spannungsbogen kann während des gesamten Romans gehalten werden und mach neugierig auf die Fortsetzungen.

„Tal der Tausend Nebel“ ist der Auftakt einer regelrechten Familiensaga in der Liebe und Hass nicht fehlt. Doch es ist mehr… vieeeeel mehr. Ein Roman, der an kalten Wintertagen Sonne bringt und gleichzeitig die perfekte Urlaubslektüre ist.