Rezension

Toller Humor, aber streckenweise zäh

Tinte & Siegel -

Tinte & Siegel
von Kevin Hearne

Bewertet mit 2 Sternen

Die Sache mit den Siegeln fand ich eher unspannend

Schon wieder ist einer von Als Schülern zu Tode gekommen. Diesmal war ein Rosinenscone Schuld.
Was dann aber bei den Aufklärungarbeiten ans Licht kommt, hätte selbst Al nicht erwartet. Sein Schüler dealte wohl mit Siegeln und Feenwesen, aber das scheint nur die Spitze des Eisberges gewesen zu sein...

Die meisten sind so begeistert von dem Buch, da habe ich ja schon fast ein schlechtes Gewissen weil es mich nicht überzeugen konnte.

Dabei fand ich die Grundidee gar nicht so übel mit den Agenten, die dafür sorgen sollen, dass die Welt der Menschen sich nicht mit der Welt der Feenwesen vermischt. Und der Siegelagent Al hat einiges zu tun, denn nicht alle Wesen halten sich an die Regeln.
Al ist als Hauptfigur ganz in Ordnung, aber auch ein bisschen langweilig. Er ist ein korrekter, loyaler Typ der immer versucht das richtige zu machen. Da fand ich seine Kollegen schon interessanter. Nadia, die alles und jeden zu Kleinholz verarbeitet, und Buck Foi, eine Art Kobold mit einer besonders großen Klappe und einer Schwäche für geklauten Whiskey.

Mich störte eher die Art wie die Magie der Siegel funktionierte. Al kann mit seinen Siegeln jede Art von Problem umschiffen. Dazu zieht er einfach wie Inspektor Gadget, ein Siegel nach dem anderen aus seinem langen Mantel, bricht sie, und schon wirkt der Zauber. Das war mir zu einfach. Es gab nur Probleme wenn er zu wenig Siegel eingepackt hatte.

Ich fand auch das es zu viele Längen in der Handlung gab. Oft passiert einfach gar nichts. Da man immer jemanden braucht der zwischen den Welten wechseln kann, wird viel Zeit mit den Boten verplempert. Dann werden Nachrichten ausgetauscht oder es muss jemand geschickt werden, der den gewünschten Gesprächspartner aus dem Feenreich holt. Dann werden irgendwelche Verträge ausgehandelt, da die Wesen nicht einfach so in die Welt der Menschen rüberkommen können. Das zieht alles einfach nur unnötig in die Länge, und eigentlich ist auf diesen vielen Seiten überhaupt nichts nennenswertes passiert.
Nur das letzte Drittel des Buches hat mir richtig Spaß gemacht, da kam es nämlich zur Auflösung und endlich mussten die Figuren mal richtig handeln.

Etwas das mir aber sehr gut gefallen hatte, war die derbe Sprache. Es wird sehr viel geflucht und keine der Figuren nimmt ein Blatt vor den Mund. Und der Humor lag mir sehr, dafür einen Daumen hoch!