Rezension

Tolles Setting, aber dem Roman fehlt es an Tiefe und Emotion.

Fishergirl's Luck -

Fishergirl's Luck
von Sharon Gosling

Bewertet mit 3 Sternen

Nach der Trennung ihres langjährigen Partners braucht Köchin Anna dringend einen Neuanfang und so verschlägt es sie an die raue schottische Küste, nach Crovie, in ein an die Klippen geschmiegtes Häuschen namens Fishergirl's Luck.

Als Anna ihr neu-, aber blinderworbenes Häuschen dann zum ersten Mal sieht, möchte sie am liebsten direkt zurück nach London, denn Fishergirl's Luck ist nicht mehr als Schuhkarton. Entmutigt, aber entschlossen nimmt sie sich vor, es wenigstens für ein paar Wochen zu versuchen und als sie erst einmal Freundschaften schließt und ihr die Idee für ein Pop-Up Restaurant kommt, da will sie irgendwann nicht mehr weg...

Ich fand den Klappentext und auch das Cover unglaublich verlockend und habe mich sehr auf eine schöne Wohlfühlgeschichte vor wilder Kulisse gefreut, von der ich dann jedoch enttäuscht wurde.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten, was mich eigentlich schnell hätte voranbringen müssen, doch der Inhalt hat mich immer wieder ausgebremst, weshalb ich an dem Buch jetzt fast 14 Tage immer mal wieder gelesen habe. Es passiert in der ersten Hälfte einfach sehr wenig Aufregendes. Dafür im letzten Drittel so viel, dass man kaum mitkommt. Ich könnte über die Langatmigkeit hinwegsehen, wenn die Handlung und auch die Charaktere dabei nicht so wahnsinnig blass und flach gewesen wären. Anna ist zwar sympathisch, ebenso wie die anderen Einwohner von Crovie, aber trotzdem blieben sie alle so vage.

Und die Handlung ? Wäre auch gut gewesen, wenn sie eben nicht so oberflächlich gewesen wäre. Ich kann tatsächlich nicht benennen, was genau mich so gestört hat, aber es gab immer wieder so Zeitsprünge, alles wurde irgendwie angerissen und dann schnell und platt abgehandelt, was ich superschade finde.

Vor allem weil die Kulisse so toll ist und auch Annas Leidenschaft fürs Kochen so viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Zu Ersterem hat die Autorin sogar einen persönlichen Bezug, wie sie im Nachwort erklärt und sie baut auch wahre Ereignisse aus Crovie mit ein. Und trotzdem hat mich dieser Roman nicht zufriedengestellt.